One-Way-Ticket nach Japan gefällig? «Japanisch Wohnen» ist so viel mehr als ein asiatischer Concept Store: Im Gerbergässlein 12 triffst du auf liebevoll ausgewählte Objekte, die dir alle eine ganz spezielle Geschichte zu erzählen wissen.

Oh, mon Dieu! Ich habe einen neuen Lieblingsladen. Obwohl: Das Wort Laden trifft es eigentlich nicht wirklich. Japanisch Wohnen ist vielmehr ein Expressticket in die zauberhafte Welt Japans.

Kein Teetässchen, kein Holzstäbchen, kein Kochbuch, kein Väschen, kein Kunstobjekt scheint grundlos hier zu stehen – alle, allesamt erzählen sie ihre eigene, individuelle Geschichte.

Wer also ins kleine Paradies von Michèle Heer eintritt, sollte besser reichlich Zeit mitbringen. Die Schuhe hingegen dürfen angelassen werden.

Eine berechtigte Info, im Fall. «Es kam tatsächlich schon vor, dass eine Kundin sich bei meiner Mutter entschuldigt hat, weil sie dachte, sie wohne hier», schmunzelt die 31-jährige Ladeninhaberin.

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Auch ich würde am liebsten sofort hier einziehen. Ob im ersten oder zweiten Stock, ist mir eigentlich egal.

2020 hat die Jungunternehmerin, die in Basel Vermittlung in Kunst und Design studiert hat, das traditionsreiche Geschäft des Basler Innenausstatters Dieter Joerin, der ausschliesslich in der oberen Etage tätig war, übernommen, renoviert und vor ein paar Wochen neueröffnet.

«Es war mir ein grosses Anliegen, insbesondere auch das Erdgeschoss zu bespielen und zu beleben», erklärt Michèle.

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Du fragst dich jetzt vielleicht, was denn vorhin im EG aufzufinden war? Im «Zum Bücherwurm» fand man wunderschöne antiquarische Bücher; mit der Zeit spezialisierte sich der seit 1935 bestehende Buchladen, der Urs Joerin – Dieters Zwillingsbruder – von seinem Vater übernommen hatte, auf asiatische Literatur. Im Gegensatz zu Dieter gelang es seinem Bruder jedoch nicht, einen Nachmieter für den Buchladen zu finden.

Doch Michèle wäre nicht Michèle, wenn sie nicht auch hierfür eine Lösung parat hätte: Einen Teil der asiatischen Literatursammlung hat sie übernommen und bietet diese integriert in ihr Sortiment zum Verkauf an.

Neben Büchern treffen Antiquitäten und jahrhundertalte Handwerkskunst neu auf moderne Lifestyleartikel, um dann harmonisch miteinander zu verschmelzen. Allen gemein: die Authentizität: «Ich suche jedes einzelne Objekt bewusst und sorgfältig aus», bestätigt Michèle.

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So triffst du im 1F (erster Stock) auf zahlreiche kleinere Designobjekte für jedes Budget. Im 2F (zweiter Stock) hingegen, wo sich Showroom und Werkstatt befinden, gibt es ausgewählte Raritäten, teils auch Retro- oder antiquarische Objekte und grössere Ausstellungselemente zu entdecken. Auch die beliebten Futons werden nach wie vor hier hergestellt und verkauft.

Wusstest du übrigens, dass in Basel sogar eine eigene Sojasauce gebraut wird? Lecker. «Und nicht zu salzig», merkt die Jungunternehmerin an.

Ja, Authentizität bedeutet für Michèle nicht etwa Sturheit. Gefällt der Kulturvermittlerin also ein in ihr Konzept passendes Objekt von einem Schweizer Producer, ist das für sie noch lange kein Grund, es nicht in ihr Sortiment aufzunehmen. Schliesslich weiss sie als Schweizerin mit japanischen Wurzeln nur zu gut, was kulturelle Offenheit bedeutet.

Ob für den Garten, die Küche, das Bade- oder Schlafzimmer, die eigene Stube oder einen Lieblingsmenschen: Im Gerbergässlein 12 findest du wunderbare Alltagsbegleiter, die so ziemlich alles sind – ausser 0815.

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Was: Japanisch Wohnen

Wann: Dienstag bis Freitag, 10.30 bis 18.30 Uhr | Samstag: 10.30 bis 17 Uhr

Wo: Gerbergässlein 12

japanischwohnen.ch