Genau 70 Jahre nach seinem Tod ehrt die Fondation Beyeler den französischen Maler Henri Matisse (1869–1954) mit einer umfangreichen Retrospektive. Vom 22. September 2024 bis 26. Januar 2025 sind rund 70 seiner Hauptwerke aus führenden europäischen und amerikanischen Museen sowie Privatsammlungen zu sehen, anhand derer das Leben, Schaffen und Wirken dieses bedeutenden Künstlers der Moderne betrachtet werden kann. «Matisse – Einladung zur Reise» lautet der Titel der neuen Ausstellung, wobei die angesprochene «Reise» sowohl wortwörtlich als auch symbolisch zu verstehen ist.

Von der Malerei über die Bildhauerei bis hin zu Scherenschnitten

Die Retrospektive der Fondation Beyeler befasst sich mit sämtlichen Schaffensphasen von Henri Matisse, der mit seiner Vielfalt an Kunstformen und Stilen viele spätere Künstlergenerationen entscheidend mitprägen sollte. So zeigt die Ausstellung berühmte Werke aus der Frühzeit um 1900, experimentelle Werke der 1910er-Jahre, sinnliche Gemälde der Nizza-Periode und der 1930er-Jahre, sowie die legendären Scherenschnitte seines Spätwerks der 1940er- und 1950er-Jahre.

Henri Matisse «Figure décorative sur fond ornemental» 1925/26 © Succession H. Matisse / 2024, ProLitteris, Zurich.

Henri Matisse «Luxe, calme et volupté» 1904 © Succession H. Matisse / 2024, ProLitteris, Zurich.

Mit seiner teils revolutionären und eigenen Herangehensweise, Kunst neu zu denken, schaffte es Matisse, die Malerei neu zu definieren. In der Befreiung der Farbe vom Motiv und in der Vereinfachung der Formen bewirkte er eine bis dahin unbekannte Leichtigkeit in der Kunst. Darüberhinaus beeindruckte er als innovativer Bildhauer, der sich gekonnt zwischen zweidimensionaler und dreidimensionaler Kunst, zwischen Malerei und Skulptur, zu bewegen wusste.

Inspirationen aus anderen Ländern

Die Retrospektive führt dich näher an den reisenden Künstler und seine Inspirationen aus anderen Ländern heran. Matisse liess sich immer wieder von der Natur und Kunst anderer Kulturen beeinflussen. Matisse bereiste Italien, Spanien, Russland, Marokko, Amerika und Tahiti – diese Länder und teils exotischen Kulturen prägten ihn und sollten als Folge in seine Arbeit als Maler miteinfliessen.

Bild links: Henri Matisse «Les acanthes» 1953 © Succession H. Matisse / 2024, ProLitteris, Zurich.
Bild rechts: Henri Matisse «Grand nu couché (Nu rose)» 1935 © Succession H. Matisse / 2024, ProLitteris, Zurich.

Henri Matisse «Nu bleu I» 1952 © Succession H. Matisse / 2024, ProLitteris, Zurich.

Die Fondation Beyeler führt dich jedoch nicht nur – auf klassische Weise – anhand zahlreicher beeindruckender Werke an Matisse' Reisen heran. In einem eigens für die Ausstellung konzipierten Multimedia-Raum werden die besuchten Länder durch animierte historische Fotografien und Wandbilder erlebbar gemacht. Ausserdem ermöglichen Fotos und Filme spannende Einblicke in Matisse' Ateliers und den Entstehungsprozess seiner Werke.

In der ersten Henri Matisse-Retrospektive in der Schweiz und im deutschsprachigen Raum seit fast 20 Jahren lernst du den französischen Maler von seiner vielfältigsten Seite kennen – vom 22. September 2024 bis zum 26. Januar 2025 in der Fondation Beyeler.