«Ho Ho Ho – Vom heiligen Nikolaus zum Santa Claus»: Unter diesem Titel steht die neue Weihnachtsausstellung im @Spielzeug Welten Museum Basel. Sie widmet sich dem heiligen Nikolaus und seiner Entwicklung hin zu Santa Claus. Kleine Besucherinnen und Besucher können ihr Santiglaus-Versli in der Ausstellung hinterlassen und erhalten einen Mal- und Rätselbogen. Und am 6. Dezember begrüsst natürlich Santiglaus persönlich die kleinen Gäste.

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1500 Jahre fromme Verehrung, kitschige Verniedlichung, gnadenlose Vermarktung und pädagogische Vereinnahmung hat der grosse alte Mann mit dem roten Mantel und dem weissen Rauschebart bereits auf dem Buckel. Man kennt ihn unter unterschiedlichsten Namen beinahe auf der ganzen Welt: Santiglaus, Sinterklaas, Santa Claus, Nikolaus … Braven Kindern bringt er Geschenke, unartigen die Rute. Doch woher kommt der Nikolaus eigentlich, wie ist diese Tradition entstanden und wie hat sie sich über die Jahrhunderte verändert?

Beginn einer Tradition

Dem Nikolaus-Brauchtum liegt eine lange Tradition zugrunde. Sie formt sich aus verschiedenen Elementen, verändert sich mit der Zeit. Ausgang nimmt sie von der Figur des heiligen Nikolaus, in der zwei historische Personen verschmelzen: die Bischöfe Nikolaus von Myra (4. Jh.) und Nikolaus von Sion (6. Jh.) in der heutigen Türkei. Laut Legende hat Sankt Nikolaus zahlreiche Wunder vollbracht: So besänftigt er einen Sturm, erweckt Tote zum Leben und bewahrt Frauen vor der Prostitution. Schon im Mittelalter wird er in Europa als Schutzpatron der Kinder verehrt.

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Das Christkind löst den Nikolaus ab

Bis zur Reformation im 16. Jahrhundert bringt Nikolaus die Geschenke. Doch der neue Protestantismus lehnt die Heiligenverehrung ab. 1535 beschenkt in der Familie von Martin Luther noch Nikolaus die Kinder. Zehn Jahre später sind in den Rechnungen Ausgaben für den «heiligen Christ» vermerkt. Aus ihm geht das Christkind hervor, das Nikolaus als Gabenbringer ablöst. Im 19. Jahrhundert kehrt er in dieser Funktion zurück – nun aber in weltlicher Gestalt. Schon 1820 schreibt das Grimm’sche Wörterbuch von «Weihnachtsmann» als «geschichtslosem Wort», das mancherorts synonym für «Christkind» stehe. August Hoffmann von Fallerslebens Lied «Morgen kommt der Weihnachtsmann» belegt: 1835 bringt der Weihnachtsmann die Geschenke.

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Mit grossem Bauch, Rentieren und Coca-Cola im Gepäck

Schon im Jahrhundert davor gelangt Sinterklaas mit holländischen Auswanderern nach Amerika. Fern der Heimat verliert er seine religiösen Wurzeln: Aus Sinterklaas wird Santa Claus, der kaum mehr was mit dem Bischof aus Myra zu tun hat. Lange bevor Coca-Cola ihn ab 1931 alljährlich für Werbekampagnen zur Weihnachtszeit einsetzt, verbreitet sich im 19. Jahrhundert das Bild vom stets fröhlichen Mann im roten Mantel. Mit grossem Bauch, Rentieren und neuem Namen kehrt er nach Europa zurück.

Heute bestehen Traditionen und moderne Bilder nebeneinander – genau das macht die Weihnachtsausstellung «Ho Ho Ho – Vom heiligen Nikolaus zum Santa Claus» im Spielzeug Welten Museum Basel auf gewohnt verspielte und liebliche Art und Weise deutlich. Die Gläubigen verehren den heiligen Nikolaus, die Werbung setzt auf den Weihnachtsmann, der klingelnde Kassen verspricht. Die Vorweihnachtszeit ist ohne ihn gar nicht mehr vorstellbar. Könnte er sehen, was aus ihm geworden ist: Bischof Nikolaus von Myra wäre sicher überrascht!

Ho Ho Ho – Vom heiligen Nikolaus zum Santa Claus

Spielzeug Welten Museum Basel

Vom 6. November 2021 bis 13. Februar 2022

swmb.museum

Besuch vom Santiglaus

Montag, 6. Dezember von 13 bis 17 Uhr

Am 6. Dezember gibt's Besuch vom Santiglaus. Er ist schon gespannt auf eure Versli und hat für alle ein kleines Geschenk dabei.

Entdecke die weiteren Workshops und Veranstaltungen rund um die Weihnachtsausstellung!

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