Kennst du den Hermann Hesse-Platz in Basel? Er befindet sich an der Rheingasse, unweit des Hotels Krafft, wo Hesse im Zimmer 401 – zumindest in Teilen – seinen Roman «Steppenwolf» schrieb. Zehn Jahre lang lebte der deutsch-schweizerische Literaturnobelpreisträger insgesamt in der Stadt, ging hier bis zum 9. Lebensjahr zur Schule, sprach Baseldeutsch, arbeitete an der Freie Strasse in einer Buchhandlung und war über die Jahre mit zwei Baslerinnen verheiratet. So sind die Spuren, die er hier hinterlassen hat, entsprechend zahlreich. «Das ist die Stadt, die ich liebe», schrieb Hesse einst über Basel. Und so verwundert es nicht, dass die Stadt ihren berühmten Einwohner bereits zum zweiten Mal mit einem Festival ehrt.
Vom 25. bis 30. November gibt es an verschiedenen Orten in der Stadt Lesungen, Vorträge, Konzerte und Stadtführungen, welche die Bedeutung des Schriftstellers für Basel verdeutlichen. Zudem will das Festival die Aktualität von Hesses Werk betonen und neue Zugänge und Impulse ermöglichen. Das Fokusthema in diesem Jahr könnte schöner nicht sein, «Glück» wird zum Beispiel an einer stillen Teezeremonie im Café Moment zelebriert oder bei der Meditation mit einem Zen-Mönch. Hesses kleine Betrachtung «Glück» wird zu einer Mozart-Klaviersonate gelesen und Hesses Freude am Garten an einem Vortrag in der Allgemeinen Lesegesellschaft thematisiert. Ein Referat im Schmiedenhof behandelt die Entstehungsgeschichte des Siddhartha, aus dem tags darauf im Ackermannshof gelesen wird – in Begleitung von indischer Musik.
Das Programm ist vielfältig und hält für jeden Geschmack etwas bereit. Garantiert wirst du spannendes über Hermann Hesse erfahren und danach mit anderen Augen durch die Stadt spazieren. Hier lauert die Inspiration an jeder Ecke – zumindest Hermann Hesse fand sie hier haufenweise in den Gassen liegen. Und in den Beizen, wo er sich gerne verköstigte und ein schönes Glas Wein trank. In diesem Sinne: Auf, auf! Es gibt noch viel zu entdecken …