Langweilige Kunst? Von wegen! Die Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G widmet Irène Zurkinden eine faszinierende Ausstellung, welche die Basler Künstlerin in einem völlig neuen, nahbaren und persönlichen Licht erstrahlen lässt. Bis am 7. September.

Fast hätte Raphael Suter, Direktor der Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, die Ausstellung zur Basler Künstlerin Irène Zurkinden nicht realisiert. Fast hätte er sich nicht von seinem ursprünglichen Eindruck, Zurkindens Kunst sei für eine neue, grosse Ausstellung etwas zu langweilig, abbringen lassen. Aber eben nur fast. In engem Austausch mit dem Basler Galeristen Carlo Knöll – und später dann mit Zurkindens Familie – lernte Suter eine völlig neue Seite der 1987 verstorbenen Basler Künstlerin kennen. Eine Seite, die ihn faszinierte und bewegte und die ihn ganz rasch zur neuen Erkenntnis kommen liess: Diese Ausstellung müssen wir als KBH.G realisieren!

Wiederentdeckung einer eindrucksvollen Künstlerin des 20. Jahrhunderts

Es ist lange her, seit Zurkindens Schaffen umfänglich gewürdigt wurde. Zuletzt war ihr Werk in den 1980er Jahre im Kunstmuseum Basel zu sehen. Ausserdem wurde sie 1986, ein Jahr vor ihrem Tod, mit dem Basler Kunstpreis geehrt. Heute – beinahe 40 Jahr später – lädt dich die KBH.G dazu ein, die Künstlerin wiederzuentdecken. Und diese Entdeckungsreise durch die Ausstellungsräumlichkeiten ist äusserst faszinierend, lebhaft, intim und fesselnd gestaltet. Gleich zu Beginn finden wir uns bereits in einer Art Tagebuch wieder. Die unzähligen Skizzenbücher mit intimen Zeichnungen, welche bisher noch nie öffentlich zu sehen waren, erlauben einen sehr direkten und persönlichen Zugang zu Zurkindens Denken. Auf verschiedenen Einzelblättern lässt sie dich an ihren innigsten Gedanken und Gefühlen, welche sich stark mit Identität und Sexualität beschäftigen, teilhaben. Das ist teils obszön und provokativ, teils sensibel und verletzlich – aber immer künstlerisch einbettet und in authentischer, unverstellter Weise fesselnd.

Von Werk zu Werk, von der nackten Skizze bis zum prunkvoll gerahmten Gemälde, wird dir die Künstlerin, die 1909 in Basel geboren wurde, Kunst studierte, 1929 im Rahmen eines Stipendiums Paris kennen und lieben lernte, nähergebracht. Gerade die Selbstporträts, welche sich als roter Faden durch die Ausstellung ziehen, strahlen eine besondere Intensität aus und lassen eine kraftvolle und einfühlsame Auseinerandersetzung mit Zurkinden zu.

Von wild und lebensfroh bis still und poetisch

Die Ausstellung umspannt ganze fünf Jahrzehnte Zurkindens künstlerischer Tätigkeit – von ihren Anfängen in den 1930er-Jahren in Paris bis zu späten Arbeiten aus den 1980er-Jahren. Darunter sind intime, gesellschaftliche und politische Themen zu finden, es gibt bekannte Porträts und Stadtansichten zu erleben und weniger bekannte Zeichnungen, Gemälde und Skizzenbücher zu entdecken. Ihre Experimentierfreude schwappt direkt über, die lebhaften Stadtansichen von Paris ziehen dich förmlich ins wilde und lebensfrohe Geschehen hinein. Andere widerum stille, poetische Gemälde lassen dich auf dieser spannenden Reise durch Zurkindens künstlerischem Wirken innehalten.

«Irène Zurkinden: die Liebe, das Leben», wie die Ausstellung mit vollem Titel heisst, erweckt das Schaffen der wegweisenden, visionären Künstlerin zu neuem Leben. Schau vorbei – die KBH.G ist täglich, ausser dienstags, geöffnet und kostenlos zugänglich.

Irène Zurkinden: die Liebe, das Leben

Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G
Vom 13. Juni bis 7. September 2025
kbhg.ch

Täglich geöffnet (ausser dienstags) von 11 bis 18 Uhr

Eintritt und Publikation frei.

Porträt Irène Zurkinden (1909–1987)
 Staatsarchiv Basel-Stadt)
Dieser Partner-Content ist in Kooperation mit unserem Partner «Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G» entstanden.
Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G
Die 2018 gegründete Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G stellt der Stadt Basel ein neues, einzigartiges Forum für Kunst- und Kulturschaffen zur Verfügung.