André Derain, Femme en chemise, 1906, Statens Museum for Kunst, Copenhagen
Lust auf eine Reise nach Südfrankreich oder ins Pariser Nachtleben? Dann nichts wie hin zu den «Fauves», der jungen Künstlertruppe aus Paris, die allein deshalb für Empörung sorgte, weil sie die Welt auf ungewohnte Weise abbildete. Das Kunstmuseum Basel widmet ihnen und ihrer Zeit eine Ausstellung mit rund 160 Meisterwerken, die teilweise noch nie in der Schweiz zu sehen waren. «Matisse, Derain und ihre Freunde» läuft bis zum 21. Januar.

Es war ein Skandal: Grünes Wasser, blaue Wiesen, fette Pinselstriche; so etwas konnte sich doch nicht Kunst nennen! Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Gruppe Künstler – unter ihnen Henri Matisse und dessen Freund André Derain – ihre Arbeiten in Paris ausstellte, wurden diese von einem Kunstkritiker als «Fauves», also «wilde Bestien», betitelt, die Leute waren empört. Heute würde man sich fragen: «Worüber regen die sich eigentlich auf?», doch damals war diese neue Art die Welt abzubilden schockierend unkonventionell, man hatte sich an die stimmungsvollen Darstellungen des Impressionismus gewöhnt – du kennst bestimmt die schönen Seerosen von Monet – so etwas galt als Kunst. Aber doch nicht die dicken Pinselstriche, die simplen Formen und die leuchtenden Farben dieser wilden Künstler-Typen.

 

Doch weshalb kamen die jungen Künstler überhaupt auf die Idee, neue Wege zu gehen? Aus welchem Milieu kamen sie, was war damals los in Paris, wie sahen die Leute aus und welche Rolle spielten da eigentlich die Frauen? Dies und viel mehr erfährst du in der neuen Ausstellung des Kunstmuseum Basel, die sich diesen sogenannten Wilden widmet, die selber übrigens nie die Absicht hatten, eine neue Kunstrichtung zu kreieren. Rund 160 Werke machen die Ausstellung aus, etliche von ihnen waren noch nie zuvor in der Schweiz zu sehen.

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Ausstellungsansicht «Matisse, Derain und ihre Freunde», Kunstmuseum Basel 2023, © 2023, ProLitteris, Zurich, Foto: Gina Folly

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Ausstellungsansicht «Matisse, Derain und ihre Freunde», Kunstmuseum Basel 2023, © 2023, ProLitteris, Zurich, Foto: Gina Folly

 

Hauptsächlich geht es dabei um die Farbexperimente von Henri Matisse, André Derain, Georges Braque, Maurice de Vlaminck und anderen in den Jahren 1904 bis 1908. Die Farbe war den Künstlern damals nämlich wichtiger als die Abbildung der Realität. Sie wurde nicht nur ungemischt aufgetragen, sondern auch dick, manchmal verschwenderisch direkt aus der Tube. So ist sie erstmals in der Kunstgeschichte auch als konkretes Material erlebbar, die Pinselstriche sind sichtbar, man kann sie sogar anfassen – im übertragenen Sinne, bitte im Kunstmuseum keine Bilder anfassen, gell! Es wird aber auch die Rolle der Kunstkritik und des Kunstmarktes beleuchtet, die mit verantwortlich war für die Etablierung dieser neuen künstlerischen Strömung, die nur wenige Jahre dauerte, die jedoch weit über ihre Dauer hinaus Kunstschaffende inspirierte.

Schau dir die Ausstellung an und mach dir selbst ein Bild darüber, was vor 120 Jahren als «wild» angesehen wurde, welche Konventionen galten und in welcher Welt die Menschen damals unterwegs waren. Eine spannende, lehrreiche und inspirierende Reise wartet auf dich!

Matisse, Derain und ihre Freunde – Die Pariser Avantgarde 1904–1908 

Kunstmuseum Basel | Neubau

2. September bis 21. Januar

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Rahmenprogramm

Entdecke auch die vielfältigen Veranstaltungen rund um die Ausstellung!

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André Derain, La Femme en chemise, 1906, SMK, National Gallery of Denmark, © 2023, ProLitteris, Zurich, Foto: SMK Photo/Jakob Skou-Hansen

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Albert Marquet, Affiches à Trouville, 1906, National Gallery of Art, Washington, Collection of Mr. and Mrs. John Hay Whitney

Dieser Partner-Content ist in Kooperation mit unserem Partner «Kunstmuseum Basel» entstanden.
Kunstmuseum Basel
Das Kunstmuseum Basel besteht aus drei Häusern: Dem Hauptbau, der hauptsächlich die Sammlung bis zur Klassischen Moderne beherbergt, dem Neubau, in dem die grossen Sonderausstellungen ihren Platz haben, und dem Gegenwart, dem Ausstellungshaus für Gegenwartskunst.