Technologie löst Emotionen aus – ich weiss das. Ich wollte meinen Laptop schon ganz oft aus dem Fenster schmeissen, weil er gopfe*** nie das tut, was ich will. Auch die Siri hab ich längst abgeschrieben, die blöde Ziege versteht mich einfach nicht. Persönlich bin ich nicht so gut auf Technik zu sprechen. Und auch wenn ich deren Entwicklung spannend finde, so fürchte ich mich doch ein wenig davor, dass mir ein paar zusammengelötete Sensoren, Motörchen, Steuerungen und Drähte dereinst im Altersheim den Hintern abwischen.
Meiner Angst kann ich mich nun in der aktuellen Ausstellung im HeK stellen. Sie heisst «Real Feelings» und untersucht die Beziehung zwischen Technologie und Emotionen, die sich auflösende Grenze zwischen Mensch und Maschine. Dass mein Smartphone versucht, meine Wünsche und Bedürfnisse zu lesen, kann ich ja noch akzeptieren. Dass ein Fitness Tracker meinen Puls, meine Transpiration und meine sportlichen Aktivitäten überwacht, lasse ich nicht zu und einen Sexroboter werde ich hoffentlich nie brauchen. Aber wenn da irgendwann mal ein hübsches Gerät daherkommt, das eine emotionale Intelligenz hat – könnte ich mich dann verlieben?
Zeit, mir ein paar Gedanken zu dem etwas gruseligen Thema zu machen. In der herausfordernden, provokanten Ausstellung im HeK zeigen 20 Künstlerinnen und Künstler in zum Teil eigens für Basel produzierten Werken, wie Technologie heute unsere Gefühle repräsentiert und zu verändern vermag. Da gibt es viel Spannendes und Überraschendes zu sehen und zu erleben – und im Anschluss daran garantiert viel zu diskutieren.
Die internationale Gruppenausstellung «Real Feelings» startet am Mittwoch, 26. August und ist bis am Sonntag, 15. November im HeK zu sehen. Der Eintritt kostet 9 Franken.