Bist du ein Kind der 80er, kennst du das Gefühl, auf acht Rollen durchs Quartier zu kurven. Die Coolen (und die mit den reichen Eltern) hatten echte Skates, die weniger Coolen mussten sich die Rölleli am Metallgestell um die Schuhe schnallen. Ich gehörte leider zu den weniger Coolen. Das hörte man von weitem. Echte Skates glitten nämlich sanft und mit unverkennbarem Schnurren über den Asphalt. Die günstige Umschnall-Variante mehr so: Qietsch, knarz. Und dann waren die Dinger auch noch grössenverstellbar, sprich; sie wuchsen mit den Füssen mit. Ich hasste sie. Aber ich liebte es, Rollschuh zu fahren.
Kein Wunder, träume ich bis heute von echten Skates. Und von dem Gefühl, sorglos durch die Welt zu gleiten. Darum freue ich mich umso mehr über den seit der Pandemie wieder aufblühenden Hipe ums Jam-Skating. Da tanzen Girls und Boys wieder rollend über die Strassen – in fancy Farben, extrem entspannt, cool und nostalgiebeladen. Auch in Basel kannst du lernen, mit Rollschuhen zu tanzen. Das trainiert deinen Herz-Kreislauf – was angesichts des Spasses natürlich absolut zweitranging ist.
Mathis Vass zeigt dir in der Padelhalle im Klybeck, wie leicht es ist, ohne Reibungswiderstand zu tanzen. Über 100 Tanz- und Slalomfiguren hat er auf Lager. Seinen Rollerdance-Kurs bietet er jeweils am Montag von 21 bis 22 Uhr und am Donnerstag von 19 bis 20 Uhr an. Die Lektion kostet 20 Franken. Vielleicht schaffe ich mir bald die 80er-Jahre-Rollschuhe meiner Träume an. Und geniesse dann das befreiende Gefühl, beschwingt dem Alltag davonzurollen.