Ein Stück Literatur, das unter die Haut geht; das ist «Die Säuferin» des Basler Autors und Unikums René Schweizer. Aufgeführt am 18., 19. und 20. Januar im Hafechäs.

«Es dauert nicht lange und die Flasche liegt in der Hand. Automatisch, ohne Pathos, ohne Emotion. Sie liegt einfach da, ruhig und selbstverständlich.... Mit klarem Kopf fühlt sich das Leben besser an, sagen die Therapeuten. Da bin ich mir nicht so sicher. Ein paar Whiskys im Schädel bringen ein gutes Gefühl in die Eingeweide, man spürt Wärme, Gelassenheit.»

Regina ist intelligent, gebildet, hat Aristoteles gelesen und säuft.

Der 2015 verstorbene Basler Autor René Schweizer lernte Regina von Polk in einer Entzugsklinik für Alkoholkranke kennen und versprach ihr, ein Buch über sie zu schreiben. Er würde sie zur Ikone des «Säufertums» machen. Er hielt sein Versprechen. Die intensiven Gespräche mit Regina und seine eigenen Erfahrungen verarbeitete er zu einem kompromisslos offenen, berührenden Text, der die Problematik der Alkoholsucht aus der Sicht der Süchtigen selber beleuchtet.

Die Motive für das Trinken und das quälende Grübeln darüber, die kurzen euphorischen Glücksgefühle, die es auslöst, und die Depressionen, die darauf folgen: das ganze Potenzial der Selbstverstörung wird in einem eindringlichen, intelligenten und spannenden Monolog sichtbar. «Die Säuferin» ist 2006 als Buch erschienen und wird seit Jahren in zahlreichen Bars in Deutschland und der Schweiz aufgeführt.

Trotz des ernsten Themas hat der Text eine berührende Leichtigkeit und die angesprochenen Themen beschränken sich nicht nur auf die Problematik einer Alkoholikerin. Am Ende der Vorstellung ist man heiter, berührt und geneigt, den Abend bei einem guten Drink ausklingen zu lassen.

 

Was: Die Säuferin von René Schweizer
Wann: 18. bis 20 Januar, jeweils um 19.30
Wo: Hafechäs, Holzpark Klybeck
Reservationen: für das Stück und ein allfälliges anschliessendes Fondueschlemmen sind empfohlen unter reservation@hafechäs.ch

www.die-saeuferin.com