Bis zum 2. Februar zeigt das Kunstmuseum Basel Werke der portugiesisch-britischen Künstlerin Paula Rego. Eine Ausstellung voller Dringlichkeit und Power, in der es um menschliche Beziehungen geht und um soziale, politische und sexuelle Machtdynamiken.

Selbstbewusst, geradezu kampflustig, schaut sie derzeit von den Plakatwänden herunter, die Frau mit dem altertümlichen, gelben Rock und dem Schwert in der Hand. Man möchte sich unter keinen Umständen mit ihr anlegen. Die Figur auf dem Bild, die sowohl Schutz wie auch Rache ausstrahlt, trägt den Titel «Angel» und wurde von der portugiesisch-britischen Künstlerin Paula Rego 1998 in Pastell gemalt hat. Die tatsächliche Grösse des Bildes: 180 x 130 cm. Riesig, also.

Machtspiele und Hierarchien gehörten zu Paula Regos erklärten Lieblingsthemen. Sie war Aktivistin und Feministin. Und sie schuf ein umfangreiches Œuvre an üppigen, beunruhigenden Bildern. In ihren Werken geht es um Abhängigkeiten, Dynamiken zwischen Mann und Frau, staatliche Gewalt und Repressionsmechanismen. Sie zeigen Frauen aus der Populärkultur und der Literatur, Frauen, die illegal abgetrieben haben oder vom Gewicht gesellschaftlicher und persönlicher Herausforderungen niedergedrückt werden.

Paula Rego in ihrem Studio, London 2009
 Shutterstock)

Heute gehört Paula Rego zu den wichtigsten und spannendsten figurativen Malerinnen der letzten Jahrzehnte. Warum du vielleicht dennoch nie etwas von ihr gehört hast? Weil es in der Schweiz bislang noch gar nie eine Ausstellung der 2022 verstorbenen Künstlerin gab. Doch nun kannst du im Kunstmuseum anhand von über mehrere Jahrzehnte hinweg geschaffenen Gemälden und Pastellen sowie mehreren Puppen und Dokumenten in den Rego-Kosmos eintauchen und die eindringliche Wucht, den abgründigen Humor und die emotionsgeladenen Bildwelten dieser besonderen Künstlerin erleben. Eine Ausstellung, die wohl niemanden kalt lässt.

Paula Rego

Paula Rego wurde am 1935 in Lissabon geboren. Die künstlerische Tätigkeit der Mutter inspirierte Rego schon in jungen Jahren zum Malen und Zeichnen. Sie besuchte zunächst in Portugal eine englische Schule und konnte mit Unterstützung der Eltern ihren Schulabschluss in Grossbritannien machen und sich so dem repressiven Regime Salazars entziehen. An der renommierten Slade School of Fine Art in London begann sie 1952, Malerei zu studieren. Dort lernte sie ihren späteren Ehemann Victor (Vic) Willing kennen, mit dem sie drei Kinder hatte. Von Mitte der 1950er Jahre bis 1972 lebte die Familie in Portugal und Grossbritannien und verbrachte grosse Teile des Jahres in Regos Heimatland.

Auf erste Erfolge ab Anfang der 1960er Jahre folgten zahlreiche internationale Ausstellungsbeteiligungen, Ankäufe durch Museen sowie Einzelausstellungen, Auszeichnungen, Preise und Würdigungen. Auf der Biennale von Venedig 2022 war der Künstlerin ein eigener Raum des internationalen Pavillons gewidmet. Paula Rego verstarb am 8. Juni 2022 in London.

Paula Rego
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 Kunstmuseum Basel)
Paula Rego
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Paula Rego - Machtspiele

Bis am 2. Februar 2025 im Kunstmuseum Basel | Neubau.

kunstmuseumbasel.ch

Dieser Partner-Content ist in Kooperation mit unserem Partner «Kunstmuseum Basel» entstanden.
Kunstmuseum Basel
Das Kunstmuseum Basel besteht aus dem Hauptbau mit Kunst bis zur Klassischen Moderne, dem Neubau mit grossen Sonderausstellungen und dem Ausstellungshaus für Gegenwartskunst.