Die Baslerin Noëmi in Portugal – Das Licht und die atemberaubenden Strände und Küsten Portugals als neues Zuhause?

Für Noëmi Rutishauser aus Basel ist dies seit acht Jahren Wirklichkeit. Über Umwege ist sie den Pfaden ihrer Sehnsucht gefolgt. Die damalige Ausgangslage war aber alles andere als einfach. Es war eine Erbschaft, welche traurige Umstände mit sich brachte. Als damals 20-Jährige eine Liegenschaft zu erben, war eine grosse Bürde. Sie benötigte 13 Jahre, bis sie sich entschloss, die Gelegenheit beim Schopf zu packen. Wortwörtlich. Viel Arbeit steckt dahinter und so ziemlich ihr ganzes Erspartes hat sie investiert. Vier harte und schweisstreibende Monate hat sie durchgearbeitet, bis sie ihr bezauberndes Anwesen auf dem Estrella Montés in Portugals Algarve am 1. Juli 2010 das erste Mal vermieten konnte. «Fertig ist man allerdings nie, es kommt immer wieder etwas dazu, es ist ein on-going-process», sagt mir Noëmi.

Sie wohnt nicht nur in einem der drei Häuser, sondern sie vermietet das Haupthaus, die bezaubernde Villa Stofero, welches für bis zu sechs Personen Platz hat. Das Ferienhaus verfügt über alles, was man sich wünscht. Dazu gehören grosszügige Zimmer, eine Bar, eine Sauna und ein Garten mit einem neu renovierten Pool und einer Pergola, die auch in Portugals Hochsommer dringend notwendige und angenehme Schattenplätze bietet, um die Auszeit zu geniessen. Ihre Villa ist ein Ort für Geniesser, welche einerseits die Ruhe des Landlebens, aber auch eine gute Anbindung schätzen. Die Stadt und der Flughafen Faro sind 28 Kilometer entfernt, das nächste malerische Dörfchen Loulé 8 Kilometer. Zur Praia Almargem, dem nächstgelegen Strand gelangt man in 15-minütiger Autofahrt.

Fertig ist man allerdings nie, es kommt immer wieder etwas dazu, es ist ein on-going-process

Dann ist da noch das dritte, kleinere Häuschen: Die Casa A Saudade De Gaivota. Dieses sei zum Beispiel wunderbar geeignet, um ein zusätzliches Freundespaar mit Baby oder Schwiegereltern einzuquartieren. Das Haus werde diesen Winter renoviert.

In der Villa Stofero wird auch Sorge zur Umwelt getragen. Solarpanels sorgen für die Warmwasseraufbereitung, das Grundwasser wird mit einem ökologischen Entkalter aufbereitet. Der Abfall wird getrennt und auf Pflanzengifte wird grundsätzlich verzichtet. Auf den Teller kommen je nach Saison Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten.

Wenn man eine eigene Ferienvilla führt, dann will ich natürlich wissen, ob Noëmi einen Hotel- oder Gastrohintergrund hat? Eigentlich komme sie aus dem kaufmännischen Bereich, ihr CV sei aber abwechslungsreich und somit bringe sie auch einige Erfahrung in der Hotellerie und aus dem Gastrobereich mit.

Was liebt sie besonders an Portugal? «Das Licht!», kommt es wie aus der Kanone geschossen. «Das Meer, die Naturschauspiele, Lisboa mit dem Tejo und den so typischen, nach Urin stinkenden Gassen, ... der Wein, das Brot, ... vor allen Dingen aber auch die Menschen!» Portugal sei ein erstaunliches Land. Klein, aber extrem vielfältig und mit bewundernswert minimalistischen, gelassenen und lebensfröhlichen Menschen», erzählt sie. Denn wenn es insbesondere zu Beginn, aber auch heute noch, teils sehr gewöhnungsbedürftig war; es sei dieses gelassene «amanhã-Prinzip» (wenn nicht heute, dann morgen), das, wenn situationsweise akzeptiert, sehr entschleunigend wirke, aber sich total konträr zur effizienten Schweiz präsentiere.

Wie steht Noëmi zu Basel, ihrer Heimatstadt und wie oft kommt sie im Schnitt nach Basel? Da sie im Winter in Basel arbeite, sei sie zwar nicht oft, aber dafür länger da. Ansonsten käme es auf Geburtstage, Hochzeiten oder andere Anlässe an. Basel werde sie immer als ihre Heimat betrachten, insbesondere im Sommer ist sie ein grosser Fan davon. Leider ist ihr der Besuch in der warmen Jahreszeit aber selten vergönnt.

Natürlich will ich wissen, ob es bürokratisch schwierig war, sich in der Schweiz abzumelden? Da Noëmi in der Schweiz auch einer selbständigen Arbeit nachgeht, sei sie in der Schweiz angemeldet, aber auch in Portugal ganz legal tätig. Steuern werden hier und dort bezahlt. Es gäbe zwar ein Dual-Tax-Agreement zwischen der Schweiz und Portugal, da die Schweiz aber nicht der EU angehöre, sei alles etwas umständlicher. Sie empfinde die Bürokratie in der Schweiz ungefähr gleich anstrengend wie in Portugal. In Portugal seien sie onlinemässig allerdings fortschrittlicher. Nach acht Jahren Selbständigkeit in beiden Ländern habe sie sich jedoch bereits ein dickes Fell zugezogen.

Zu guter Letzt möchte ich noch wissen, was sie denjenigen mit auf den Wege gibt, welche auch auswandern oder ihre Träume im Ausland verwirklichen wollen?
Noëmi sagt mir: «Da alle Geschichten anders sind, habe ich ein wenig Mühe mit gescheiten Ratschlägen.» Ganz klare Regel Nummer 1 se jedoch: «Die Sprache lernen. Und zwar so schnell wie möglich! Denn nur über die Sprache lässt sich eine andere Kultur wirklich verstehen.» Desweiteren: «Was mich immer wieder erstaunt und was ich vor Ort ab und an auch beobachte, ist, wie teilweise ganze Familien ihr Leben in ein paar Kisten verpacken und in ein Land ziehen, welches sie bestenfalls aus ein paar Wochen Urlaub kennen.» «Vielleicht würde hier ein vorgängiger, längerer Aufenthalt vor einigen Enttäuschungen bewahren.»