Die Künstlerin und Behördendolmetscherin Zarina Tadjibaeva fragt sich in ihrem performativen Selbstportrait «Neutralisiert», ob sie in Asylprozessen nur ein Sprachrohr oder eine Mittäterin ist. Gezeigt wird das Stück Ende November im Roxy Birsfelden.

Sie spielt seit über zwanzig Jahren eine entscheidende Rolle im Asylwesen, eine Rolle, an die man aber selten denkt, wenn man sich Gedanken über die Abläufe und Befragungen macht, die darüber bestimmen, ob eine Person in der Schweiz bleiben darf oder nicht: Zarina Tadjibaeva arbeitet als Behördendolmetscherin und sorgt so dafür, dass sich die Staatsangestellten und die Personen, die einen Asylantrag stellen, verstehen. Sie selbst ist in Tadschikistan aufgewachsen, lebte in Deutschland und heute in der Schweiz und spricht Russisch, Persisch, Deutsch und Schweizerdeutsch.

Mit ihrem performativen Selbstportrait «Neutralisiert», das den Untertitel «Wie verstehen Sie die Dolmetscherin?» trägt, reagiert sie nun auf eine persönliche Krise, die ausgelöst wurde, als sie die Ungleichbehandlung beobachtete, die Geflüchtete aus verschiedenen Krisen- und Kriegsregionen erleben. Da war sie sich plötzlich nicht mehr sicher, ob ihre Rolle tatsächlich die eines neutralen Sprachrohrs sein kann, das einfach wiedergibt, was gesagt wurde. Sie hinterfragt, ob es diese Neutralität überhaupt gibt – auf ihren eigenen Beruf bezogen aber auch auf die Schweiz als Ganzes.

Neutralisiert – Wie verstehen Sie die Dolmetscherin?

Roxy Birsfelden
Muttenzerstrasse 6

Freitag, 28. November, 20 Uhr
Sonntag, 30. November, 18 Uhr

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