Auch mit 86 Jahren denkt Sir Anthony Hopkins nicht daran, dem Kino den Rücken zu kehren. In «One Life» ist er diesen Monat in einem bewegenden Film über die Rettung von Flüchlingskindern aus Hitlers Todeslagern zu sehen. Im März kannst du ausserdem mit der leidenschaftlichen Liebesgeschichte «Banel e Adama» in den Norden Senegals abtauchen, erlebst in «Radical» wie ein Lehrer einer der ärmsten Grundschulen Mexikos versucht, seinen Schülern die Freude am Lernen zurückzugeben und erfährst im Dokumentarfilm «Frida Kahlo» neue Seiten der Künstlerin und von deren tiefsten Gefühlen. Entdecke deine ganz persönlichen Kino-Highlights vom kult.kino im März 2024!

Drive Away Dolls | ab 7. März im Kino

Bislang inszenierte Ethan Coen stets an der Seite seines Bruders Joel, hier ist der Amerikaner nun allein am Start. Das Ergebnis ist, wie er es selbst beschreibt, ein «lesbisches Roadmovie» über eine junge, lebenslustige Frau, die nach der Trennung von ihrer Ex mit ihrer etwas unentspannten besten Freundin spontan zu einer Autofahrt durch die halben USA aufbricht.

Von Ethan Coen, Grossbritannien 2023, 84 min.

Frida Kahlo | ab 7. März im Kino

Dokumentarfilm über die Künstlerin Frida Kahlo, deren Farben, Augenbrauen und Blumenkronen weltbekannt sind. Mit modernsten Technologien und durch Kommentare in Interviews werden die wichtigsten Kunstwerke ihrer Karriere vorgestellt. Aber wer war die Frau hinter der Künstlerin Frida Kahlo? Auch diese Frage behandelt der Film. Als Quelle dienen Briefe, die Kahlo hinterlassen hat. Sie enthüllen ihre tiefsten Gefühle und helfen außerdem dabei, ihre Kunst, ihre Lust am Leben und auch ihre politischen Ansichten besser zu verstehen.

Von Ali Ray, USA 2022, 90 min.

La Nouvelle femme (Maria Montessori) | ab 7. März im Kino

Im Jahr 1900 verheimlicht die Pariserin Lili die Behinderung ihrer Tochter und flieht nach Rom. Sie lernt Maria Montessori kennen, die eine revolutionäre Lernmethode für damals als «defizitär» bezeichnete Kinder entwickelt. Maria, die ihr uneheliches Kind versteckt, freundet sich mit Lili an. Gemeinsam kämpfen sie in einer Männerwelt und schreiben Geschichte.

Von Léa Todorov, Frankreich 2023, 10 min.

La tresse – Der Zopf | ab 7. März im Kino

Indien. Smita träumt davon, dass ihre Tochter dem Elend entkommt. Italien. Als Giulias Vater einen Unfall hat, stellt sie fest, dass das Familienunternehmen ruiniert ist. Kanada. Sarah, eine Anwältin, soll zur Leiterin ihrer Kanzlei befördert werden, als sie erfährt, dass sie krank ist. Smita, Giulia und Sarah kennen sich nicht, aber ohne es zu wissen, verbindet sie etwas Einzigartiges. Drei Leben, drei Frauen, drei Kontinente – drei Schicksale, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Obwohl Smita, Giulia und Sarah sich nie begegnet sind, sind ihre Leben auf bewegende, einzigartige Weise miteinander verwoben. Nach dem gleichnamigen Bestseller, der über 5 Millionen Leser:innen berührt hat.

Von Laetitia Colombani, Frankreich 2022, 119 min.

Lubo | ab 7. März im Kino

1939 wird der jenische Musiker Lubo (Franz Rogowski) in die Schweizer Armee einberufen. Kurz darauf erfährt er vom Tod seiner Frau. Sie starb, als sie die Gendarmen daran hindern wollte, ihre Kinder mitzunehmen. Diese wurden als Jenische im Rahmen des staatlichen Umerziehungsprogramms von ihren Familien getrennt. Lubo weiss, dass er keinen Frieden finden wird, bevor er nicht seine Kinder zurückbekommt und Gerechtigkeit für seine Geschichte und die aller Aussenseiter wie ihm erfährt.

Von Giorgio Diritti, Italien 2023, 175 min.

| ab 14. März im Kino

In einer der ärmsten Grundschulen Mexikos versucht Lehrer Sergio Juarez, seinen Schülern die Freude am Lernen zurückzugeben. Mit innovativen Methoden unterrichtet er die Kinder aus dem Problemviertel, deren Leben von Gewalt und Armut geprägt ist. Ein herausragender Film über ein wichtiges Thema.

Von Christopher Zalla, Mexico 2023, 125 min.

 
Laissez-moi | ab 14. März im Kino

Jeden Dienstag geht Claudine, eine hingebungsvolle Mutter, in ein Berghotel, um sich dort mit Männern auf der Durchreise zu treffen. Als einer von ihnen beschliesst, seinen Aufenthalt für sie zu verlängern, wird Claudines Alltag auf den Kopf gestellt und sie ertappt sich dabei, wie sie von einem anderen Leben zu träumen beginnt.

Von Maxime Rappaz, Schweiz 2023, 90 min.

Cocorico | ab 21. März im Kino

Die Familie Bouvier-Sauvage ist stolz auf ihre aristokratische Herkunft. Als die einzige Tochter den Sohn eines einfachen Peugeot-Händlers heiraten will, ist man wenig begeistert. Die Schwiegereltern in spe merken beide schnell, dass sie Welten trennen. Zu allem Überfluss hat das Brautpaar auch noch DNA-Tests in Auftrag gegeben, die Aufschluss über die Abstammung der Anwesenden geben.

Von Julien Hervé, Frankreich 2024, 91 min.

Gefangene des Schicksals | ab 21. März im Kino

Eine eindrückliche und berührende Langzeitdokumentation, die Geflüchtete aus Afghanistan und Iran in ihrem Leben in der Schweiz begleitet. Auf sicherem Boden angekommen, erwartet die Protagonist:innen ein steiniger Weg – nicht nur durch das Asylsystem, sondern auch durch nicht überwundene Traumata. Sie sehen sich als Gefangene des Schicksals, doch Freundschaft, Zusammenhalt und Humor lassen sie immer wieder Hoffnung schöpfen.

Von Mehdi Sahebi, Schweiz 2023, 100 min.

Banel e Adama | ab 21. März im Kino

Banel liebt Adama und Adama liebt Banel. Die beiden leben im Norden Senegals und sehnen sich unter gleissender Sonne nach einem eigenen Zuhause, weg von Familie und sozialen Verpflichtungen. Doch dann bleibt der Regen aus. Die wunderbar leidenschaftliche Liebesgeschichte ist die eine Erzählebene, das klimatische Umfeld, das sie zunehmend bestimmt, die andere, denn die Folgen des Klimawandels treiben das Paar auseinander. Die Bilder tragen uns, die Geschichte hebt ab und scheint im Flirren der Hitze zu schweben. Ramata-Toulaye Sy hat mit ihrem visuell betörenden Erstling ein wahres Bijou gestaltet und es gleich in den Wettbewerb von Cannes geschafft.

Von Ramata-Toulaye Sy, Frankreich/Senega/Mali 2023, 87 min.

One Life | ab 21. März im Kino

Im Alter von 29 Jahren setzte sich Nicholas Winton für die Rettung von Flüchtlingskindern aus der Tschechoslowakei ein, indem er sie aus Hitlers Todeslagern in die Sicherheit britischer Pflegefamilien brachte. Es gelang ihm, 669 Kinder zu retten, bevor der Krieg ausbrach. Ein halbes Jahrhundert später trifft Nicholas Winton (Anthony Hopkins) die Kinder wieder, die er gerettet hat und die heute erwachsen sind.

Von James Hawes, USA 2023, 109 min.

Die Herrlichkeit des Lebens | ab 21. März im Kino

Dora Diamant (Henriette Confurius) und Franz Kafka (Sabin Tambrea) lernen sich zufällig 1923 am Ostseestrand kennen. Er, ein Mann von Welt, sie aus dem tiefen Osten, er kann schreiben, sie kann tanzen. Sie steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden, er schwebt immer etwas darüber. Als die beiden einander kennenlernen, wird alle Verschiedenheit einerlei. Ein einziges Jahr ist ihnen vergönnt, bis Franz Kafka viel zu früh stirbt... Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Michael Kumpfmüller aus dem Jahre 2011 erzählt der Film von der späten Liebe zwischen Franz Kafka und Dora Diamant.

Von Georg Maas, Deutschland 2022, 98 min.

Retour en Alexandrie | ab 21. März im Kino

Nach mehr als 20 Jahren kehrt Sue aus der Schweiz in ihr Heimatland Ägypten zurück, weil ihre Mutter Fairouz im Krankenbett liegt. Vor der exzentrischen Aristokratin ist Sue als junge Erwachsene davongelaufen. Nun sieht sie sich gezwungen, ihr wieder zu begegnen – wenigstens, um einen Schlussstrich zu ziehen. Die Reise, die sie von Kairo nach Alexandria zurücklegt, birgt einige Überraschungen und lässt Sue ihre Wurzeln entdecken. Dabei findet sie nicht nur zu ihrer Mutter zurück, sondern auch zu sich selbst.

Von Tamer Ruggli, Schweiz/Ägypten 2023, 93 min.

Wicked Little Letters | ab 28. März im Kino

Diese smarte britische Komödie mit sympathisch schrulligen Figuren überrascht bis zur letzten Minute mit einem frischen Konzept und einer spannenden Geschichte. Dabei zeigt Wicked Little Letters vor allem die verschiedensten Frauenschicksale nuanciert und mit viel Sorgfalt.

Von Thea Sharrock, Frankreich 2023, 100 min.

Abbé Pierre – Une vie de combats | ab 28. März im Kino

Henri Grouès stammte aus einer bürgerlichen Familie und war zugleich Widerstandskämpfer, Abgeordneter, Verteidiger der Obdachlosen, Revolutionär und Ikonoklast. Von den Bänken der Nationalversammlung bis in die Slums der Pariser Vorstädte brachte ihm sein Einsatz für die Schwächsten internationalen Ruhm ein. Er schrieb Geschichte unter dem Namen, den er sich selbst gab: Abbé Pierre.

Von Frédéric Tellier, Frankreich 2023, 133 min.

Stop Making Sense | ab 28. März im Kino

1984 waren die Talking Heads die vielleicht hipste Band des Planeten. Jonathan Demmes fulminanter Konzertfilm fängt das eindrucksvoll ein. Zum 40. Geburtstag kommt STOP MAKING SENSE nun frisch 4K-restauriert auf die grosse Leinwand zurück. Burning down the house (again)! Zu sehen und zu hören sind die Hauptmitglieder der Band David Byrne, Tina Weymouth, Chris Frantz und Jerry Harrison zusammen mit Bernie Worrell, Alex Weir, Steve Scales, Lynn Mabry und Edna Holt. Der Live-Auftritt wurde im Laufe von drei Abenden im Pantages Theater in Hollywood im Dezember 1983 aufgenommen und enthält die denkwürdigsten Songs der Talking Heads. Für viele Kritiker:innen ist dies der beste Konzertfilm aller Zeiten.

Von Jonathan Demme, USA 1984, 88 min.

Die Dschungelhelden auf Weltreise | ab 28. März im Kino

Wen ruft man zu Hilfe, wenn ein mysteriöser Superschurke den Dschungel mit rosa Schaum bedeckt, der bei Kontakt mit Wasser explodiert? Die Dschungelhelden! Vom Nordpol bis in den Fernen Osten, über Berge, Wüsten und Ozeane müssen unsere Helden die Welt nach einem Gegenmittel suchen – weit weg von ihrem Lieblingsdschungel!

Von Laurent Bru, Yannick Moulin & Benoît Somville, Frankreich 2023, 89 min.