Wer sich im neuen Westfeld noch nicht umgesehen hat, sollte dies allein wegen Pépite unbedingt bald einmal tun: Der erfrischend charmante und unkomplizierte Shop verkauft tolle Kinderkleider und mehr – das allermeiste davon Secondhand.

Selten wurde ich beim Betreten eines Ladens so glücklich angestrahlt, so herzlich empfangen. Es scheint, als könne es Ladeninhaberin Justine Boyer selber noch nicht glauben, dass sie heute in ihrem eigenen Geschäft steht. «Ich liebe es, hier zu sein!», schwärmt sie mit charmant französischem Akzent. «Ein solcher Laden war immer mein Traum.» Seit einem Jahr ist er Wirklichkeit. Justine, eigentlich Architektin aus Paris, Mutter von zwei kleinen Kindern und Secondhand-Fan, betreibt im neuen Westfeld-Quartier, mitten in der Fussgängerzone, den zuckersüssen Kinderkleiderladen «Pépite». 

Online gibt es Pépite schon länger, zudem ist Justine seit Jahren immer wieder an Kinderflohmis anzutreffen. Als sie als Aushilfe bei Rimini an der Feldbergstrasse arbeitete, wurde ihr bewusst: Das ist es, was ich will. Ihr Job als Architektin war ihr mit Kindern schon länger zu stressig, sie hat ihn nun eingetauscht. Stressig ist es für sie bei Pépite nach wie vor – aber eben auf positive Art und Weise. Schönen Kinderkleidern neues Leben einzuhauchen ist für Justine eine Herzenssache. Zu jedem Teilchen recherchiert sie im Netz den Neupreis, bestimmt den Verkaufspreis, beschriftet es mit selbstgemachten Etiketten und einem Baumwollfaden. «Wenn immer möglich arbeite ich mit Restmaterialien von Offcut», so Justine. «Auch die Schaufensterpuppe, die Metallschilder mit den Kleidergrössen und die alten Landkarten, aus denen ich die Geschenktüten nähe, sind von da. Die grünen Kisten kommen aus einem Gemüseladen.» Nachhaltigkeit ist ihr wichtig.

Unterdessen bringen ihr rund 200 Kundinnen und Kunden die ausgetragenen Kinderkleider vorbei. «Ich führe eine riesige Excel-Tabelle», erzählt Justine. «Über jedes Stück im Laden wird Buch geführt, bei Verkauf 30% Kommission berechnet. Es ist eine enorme Arbeit, nichts ist automatisiert.» Doch ihre Arbeit lohnt sich. Pépite ist eine kunterbunte Wohlfühloase, eine Fundgrube für schöne Schätzchen aus zweiter Hand. Neben Kleidern und Schuhen gibt es auch hübsche Täschchen, Bücher, Regenschirme, Postkarten und ein paar Spielsachen.

Ich verlasse den Laden mit einer Tüte und mit dem Wissen, dass ich bald wieder bei Justine vorbeischauen werden. Um zu kleine Lieblingsteile meiner Kids in Kommission zu geben, nach neuen Pépites – Perlen – zu stöbern oder um einfach ein wenig mit der sympathischen Französin zu plaudern.

Pépite

Im Westfeld 8

pepite-basel.ch

Offen jeweils dienstags, mittwochs und freitags von 10 bis 17.30 Uhr und samstags von 11 bis 16 Uhr.