In Basel kennen wir uns mit Kulturschiffen aus. Kaum jemand, der hier nicht schon schwankend, wenn auch nicht seekrank, von einem Partyboot getorkelt kam. Mit dem Kulturfrachter Lorin ist das allerdings etwas anders. Seitdem er keinen Liegeplatz mehr hat in Hüningen, keinen in Grenzach-Wyhlen und auch in Basel nur temporär geduldet ist, fährt er gemächlich rheinauf und -abwärts und ist nur mehr selten hier zu Gast. Gerade war er in Rotterdam, Amsterdam und Strasbourg. Vom 20. September bis am 17. Oktober liegt er nun wieder in Basel.
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Bespielt und gestaltet wird das Schiff von einer Frau mit dem eigenwilligen Namen Anmari Mëtsa Yabi Wili. Die Pianistin und interdisziplinäre Künstlerin kam 1980 für ein Studium an der Musikakademie von Luzern nach Basel und entdeckte hier ihre Liebe zur zeitgenössischen Kunst. Den Namen verdankt sie einer Reise nach Peru, wo sie im Dschungel von einem Schamanenstamm «Mëtsa Yabi» getauft wurde, «Schlüssel zur Porte der Schönheit». Zurück in der Schweiz behielt sie nicht nur den Namen, sondern auch das Bedürfnis nach Freiheit und grenzenloser Kreativität. Sie kaufte ein Frachtschiff, nannte es Lorin und baute es zum kunterbunten Arbeitsplatz aus.
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Jedes Jahr entwickelt sie seither ein neues Projekt. Dieses Jahr heisst es «LP21 – true?» und ist inspiriert vom Magier-Duo Siegfried & Roy. Zudem sind alle Kulturinteressierten eingeladen, im Frachtraum des Schiffes, dem Cargo Space, die verschiedenen Konzerte und Installationen zu besuchen und sich zum Thema zeitgenössische Kunst und Neue Musik auszutauschen. Und dann sind da noch die Performancefahrten – Lorins Promenaden. Vom 20. bis am 26. September floatet Lorin immer nach Einbruch der Dunkelheit im Rhein und bespielt als wandelnde Klang- und Lichtinstallation die Uferpromenaden. In diesem Jahr wird’s magisch …!