Wer hat nicht schon davon geträumt, einmal ein eigenes Unternehmen zu gründen. Natürlich eines, das Erfolg hat, viel Geld bringt und in aller Munde ist. Ach, wenn das Leben nur so einfach wäre … Michel Bannier, Mitgründer des Basler Modelabels Peón, erinnert sich, wie er damals vor über drei Jahren mit den anderen beiden Gründern Raphael Wenger und Lino Lieberherr regelmässig bei Pizza und Drinks im VITO gesessen und ihr gemeinsames Leidenschaftsprojekt Peón Schritt für Schritt Gestalt angenommen hatte. «Das Schwierigste am ganzen Entstehungsprozess war, alles erst einmal falsch zu machen, um danach zu wissen, wie es richtig geht.»
Das Schwierigste am ganzen Entstehungsprozess war, alles erst einmal falsch zu machen, um danach zu wissen, wie es richtig geht.
Community als Lifestyle
Im August 2023 wird das gemeinsame Hobby drei Jahre alt. Ja, es mache weiterhin Spass, betont Michel. Und nein, sie können noch immer nicht davon leben. Doch die minimalistischen Designs von Peón in Kombination mit zeitlosen Farbkompositionen haben ihr Publikum gefunden und die Marke hat sich zu einem ernstzunehmenden Lifestyle-Produkt entwickelt. Gemäss dem Peón-Slogan Always a fit sollen die in Portugal nachhaltig und fair produzierten Shirts, Hoodies, Sweaters und Accessoires von allen getragen werden können. Von Jung bis Alt, geschlechterübergreifend, ob bei der Arbeit, zuhause oder im Ausgang. Doch reicht das alleine aus, um einen Lifestyle rund um ein Produkt aufzubauen?
Von Anfang an setzten die drei Gründer auf Kollaborationen und eine Community. Eine Community an Gleichgesinnten, die regelmässig zusammenkommt und sich austauscht. Beispielsweise zu Pommes und Bier bei Astro Fries in der Feldbergstrasse. Oder zu HipHop-Beats an einer Day-Party auf dem Viertel-Dach im Gundeli. Eine Community, die Wert legt auf nachhaltige Mode mit zeitlosen Designs. Peón lieferte jeweils den passenden Style zu diesen Events – jede Kollektion in limitierten Kleinstmengen produziert. Michel erinnert sich an die ersten Peón-Events zurück: «Keiner von uns dreien hatte ja eine Kompetenz im Mode-Bereich. Aber wir hatten alle ein grosses Umfeld und fanden es eine geile Sache, unseren Freunden mit einem coolen Event – kombiniert mit unserer Mode – ein tolles Erlebnis zu bieten.» Das Rezept sollte bis heute aufgehen.
Wir haben alle ein grosses Umfeld und finden es eine geile Sache, unseren Freunden mit einem coolen Event – kombiniert mit unserer Mode – ein tolles Erlebnis zu bieten.
Vom Estrich im St. Johann hinaus in die grosse weite Welt
Die Community ist schnell über den eigenen Freundeskreis der drei Peón-Gründer hinausgewachsen – was sich auch im stetig wachsenden Kundenstamm widerspiegeln sollte. Die meisten Kundinnen und Kunden kenne er heute nicht mehr persönlich, erzählt Michel, während er uns ins Lager von Peón im Estrich seiner Wohnung im St. Johann führt. Hier werden sämtliche Bestellungen eigenhändig abgearbeitet und verschickt. Zusätzlich müssen auch die wenigen, ausgelesenen Stores beliefert werden, die Peón-Kleidung in ihrem Sortiment führen: Zooloose, Apartment 25 und der OPEN Store.
Es fragt sich, wie lange Peón noch als Hobby dreier Freunde geführt werden kann und wann der Estrich im St. Johann zu klein wird. «Längerfristig verfolgen wir das Ziel, weiter zu wachsen», betont Michel. «Dafür benötigen wir aber zwingend mehr personelle Ressourcen und fachliche Kompetenz. Das vermutlich wichtigste Kriterium für die Zukunft von Peón ist jedoch, dass wir den Spass nicht verlieren. An diesem Punkt sind wir aber noch lange nicht angelangt».
PEÓN CLOTHING
Erhältlich auch bei Zooloose, Apartment 25 und OPEN Store.