Ende März kommt Basel in den Genuss eines japanischen Mikrofestivals für die Sinne. Wir haben die Co-Organisatorin von «konomi», Rebekka Salzmann, auf einen japanischen Streifzug getroffen.

«Eifach e Paradies, ich chönt scho wieder ichoufe», sagt Rebekka Salzmann, als sie die vielen Weinflaschen entdeckt. Am liebsten trinkt sie Roten. Ich treffe die 30-jährige Bartenderin heute bei Paul Ullrich an der Schneidergasse. Nicht etwa, um mit ihr Wein einzukaufen, sondern weil wir eine kleine Reise nach Japan unternehmen. Der Grund: Rebekka ist Mitorganisatorin von konomi, das Festival für japanischen Geschmack, welches vom 27. bis 30. März 2023 in Basel stattfinden wird.

Die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Wir besuchen deshalb ein paar der Mitwirkenden und Partner von konomi. So auch Ullrich, der das Mikrofestival als Sponsor unterstützt. Filialleiter Marc präsentiert uns die neu eingerichtete Sake-Ecke. «Die Nachfrage nach dem Reis-Getränk wächst stetig», erzählt er, «Ich muss mich aber ehrlich gesagt noch in dieser mir eher unbekannten Welt einleben.» Da kämen die diversen Sake-Schulungen, welche anlässlich von konomi stattfinden werden, ja wie gerufen, entgegnet die Festivalorganisatorin mit einem Augenzwinkern. Sie selbst ist ein grosser Fan von Sake.

 

«Es hat mich absolut geflasht, wie offen die Leute hier sind.» (Rebekka Salzmann)

Und von Basel. Vor vier Jahren hat Rebekka ihre Geburtsstadt Thun verlassen, um im Quarterdeck, Sommerbar vom Angels’ Share am Hafen, die Shakers zu rocken. «Ursprünglich habe ich mir vorgestellt, dass ich mal zwei Jahre ineluege. Nun bin ich schon bald ein halbes Jahrzehnt  hier.» Weg möchte sie nicht mehr: «Fürs Angels’ Share würde ich mich jederzeit wieder entscheiden! Ausserdem ist Thun wirklich ein Dorf», schmunzelt sie, «Ich weiss, das sagt ihr auch über Basel.»

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Bei Paul Ullrich findest du nicht nur Sake und Shochu, sondern auch japanischen Gin und Whisky – vom Letzteren zählt die Filiale an der Schneidergasse über 50 Flaschen. 

Verliebt in unsere Stadt hat sich die gemütliche Bernerin betrunken. Denn vor ihrem Umzug war Rebekka nur zweimal hier. Beide Male auf Bartour. Richtig kennengelernt hat sie Basel dann, Corona sei dank, spazierend. «Es hat mich absolut geflasht, wie offen die Leute hier sind», blickt sie auf die doch eher einsame Ankunftszeit zurück, «In Thun wirst du als Neuling erst einmal gründlich abgecheckt. Da tut das internationale Lüftchen, welches in Basel weht, richtig gut.»

 

Sake trifft auf Käse

Vom Ullrich geht’s weiter in einen der eindrücklichsten Läden überhaupt: Japanisch Wohnen. Hier darf die Mixologin die passende Bar-Deko für konomi aussuchen. Der Shop selbst lockt während dem Genussfestival unter anderem mit einer Matcha- und Wagashi-Verkostung.

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Rebekkas Herz schlägt für Sake. Im zauberhaften Laden Japanisch Wohnen gibt es nicht nur Literatur über Japan, sondern auch sonst so ziemlich alles, was dich und dein Zuhause fröhlicher stimmt.

 

Rebekka fühlt sich sichtlich wohl hier. Das Ideen-Universum der jungen Kreativen ist nämlich mindestens so bunt wie das fesselnde Sortiment von Japanisch Wohnen. «Ich brauche immer wieder Abwechslung zum Baralltag», erzählt die gelernte Malerin, «Diesmal hatte ich das Glück, dass Robert Schröter aufgesprungen ist.» Der Wahlbasler hat in Japan gelebt und gearbeitet und bildet in seiner Heimatstadt Berlin Kolleginnen und Kollegen aus der Barwelt weiter. Gemeinsam mit Rebekka hat er die Idee für konomi, ursprünglich eine Schnapsidee, geboren.

 

Vom 27. bis 30. März lädt Basel in diversen Locations zu einer sensorischen Japanreise. Cocktails treffen auf fermentierte Speisen; Sommelièren auf renommierte, internationale Autor*innen und Sake auf Käse. «Das Programm ist sehr vielfältig. Bei uns im Angels’ wird es unter anderem eine Degu von japanischen Whiskys geben. Ausserdem haben wir Nico Colic aus der Zürcher Kronenhalle zu Gast, der filigran-japanische Cocktails mixen wird.»

Das erste und hoffentlich nicht letzte Mal

Wieso sie selbst eigentlich so gerne Drinks kreiert, wenn sie privat doch viel lieber Wein oder Bier trinkt, will ich von Rebekka auf dem Weg zur Café-Bar Zum Kuss wissen. «Die Welt der Spirituosen fasziniert mich einfach sehr. Angefangen hat alles damit, dass ich mich nach dem Servieren von gefühlt einer Million Aperol Spritz gefragt habe, was Aperol denn eigentlich ist», lacht sie.

«Die Welt der Spirituosen fasziniert mich einfach sehr.» (Rebekka Salzmann)
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Rebekka ist ein grosser Fan vom Zum Kuss: Inhaber Markuss Engeler zeigt ihr seinen Lieblingsrum aus Japan. Am 29. März kommst auch du in den Genuss von seinen japanischen Favoriten.

 

Während wir bei Markuss japanischen Rum probieren, erzählt sie ausserdem, dass sie heute als Erstes immer Brennereien und Brauereien google, wenn sie in ein fremdes Land reist. In Japan war sie noch nie. «Die Destination steht jedoch ganz oben auf meiner Liste.»

 

Vorher nimmt Rebekka uns jedoch, pünktlich zum Frühlingsbeginn, mit auf die kurze Sinnesreise von konomi. «Ich hoffe natürlich, dass es nicht bei einer einzigen Ausgabe bleiben wird», blickt sie in die Zukunft, «Vielleicht findet konomi bei einem zweiten Mal ja sogar über mehrere Städte verteilt statt.» Wer weiss. Wir schätzen uns aber vorerst einfach mal happy, dass Basel als Erste dran glauben darf.

 

Rebekka, kurz & knackig wie ein Shot

 

Lieblingsort in Basel:

Kannenfeldpark – zumindest im Sommer.

 

Lieblingsbar:

Herz – nach dem Angels’ Share, dem Kannenfeldpark und meinem Eigenen mein viertes Wohnzimmer.

 

Lieblingsresti:

Ehrlich gesagt koche ich lieber selbst, als auswärts zu essen.

 

Lieblingshobby:

Puzzeln. Wenn ich frei habe, bin ich richtig asozial. Aktuell wartet grad eins von Super Mario auf mich; da kann ich richtig abschalten!

 

Lieblingsmusik:

Deutscher Hip-Hop. Oder Patent Ochsner.

 

Lieblingsaufgaben für konomi:

Produktauswahl, Sponsorenakquise, Masterclasses mitplanen … die Zusammenarbeit macht einfach Spass!