Knarrende Fussböden, Zeitungsgeraschel, entspannende Stille. Die Allgemeine Lesegesellschaft zelebriert das Buch und wird seit jeher als ruhiger Pol im hektischen Getriebe der Stadt geschätzt. Hier scheint die Zeit stillzustehen.

Es ist ein spezielles Gefühl, sich durch die Räumlichkeiten der Allgemeinen Lesegesellschaft zu bewegen. Die wunderschönen neogotischen Ornamente begleiten einen auf Schritt und Tritt – vom Treppenhaus in die Bibliothek und die Lesesäle. Der Geist der Aufklärung ist omnipräsent. Diesen zu spüren löst ein bereicherndes Gefühl von Glückseligkeit aus.

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Gegründet 1787, ist die Allgemeine Lesegesellschaft im Zuge der Aufklärung entstanden. Ursprünglich im Reinacherhof am Münsterplatz 18 beheimatet, ist sie 1830 aus Platzgründen umgezogen – in ihr heutiges Zuhause schräg gegenüber am Münsterplatz 8. Hier bietet sie seit bald 200 Jahren einen stillen Rückzugsort für alle, die Freude an Büchern haben, am Wissen und Denken der Zeitgeschichte, an der Aussicht auf den Rhein, das Basler Münster und den Münsterplatz. Während die Mitgliedschaft früher nur Männern aus der Basler Bürgerschaft gewährt wurde, ist die Allgemeine Lesegesellschaft heute für alle offen.

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Aus Begeisterung für Tradition

Verwalter und Seele des Hauses ist Andreas Lang. Seit 2009 repräsentiert er die Allgemeine Lesegesellschaft und erfreut sich jeden Tag an diesem magischen Ort. «Für mich ist es die Kombination aus Raum, Umgebung und Inhalt, welche diese Institution einzigartig macht», schwärmt er. Eine Begeisterung, welche er mit rund 1200 Mitgliedern teilt. «Es ist schön zu sehen, dass die Atmosphäre des Hauses auch heute noch so viele Leute anzieht und berührt. Auch Studierende schätzen diesen Ort, um konzentriert und ruhig lernen zu können.»

Es ist nicht ein altmodischer Ort, sondern ein zeitloser Ort.

Wer die Allgemeine Lesegesellschaft betritt, schätzt die knarrenden Fussböden, das Geraschel der Zeitungen, die besonderen Farb- und Lichtspiele an den meterhohen Bücherregalen, welche durch hereinfallende Sonnenstrahlen entstehen – sowie die beinahe andächtige Stille. Dieser Ort scheint wie aus der Zeit gefallen. Andreas Lang ist es wichtig zu betonen: «Es ist nicht ein altmodischer Ort, sondern ein zeitloser Ort. Unser Ziel ist es, die Tradition der Allgemeinen Lesegesellschaft weiterzuführen und deren aufklärerischen Geist weiterzutragen. Was gut ist, soll gut bleiben und bewahrt werden.»

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Eine zeitlose Institution im Namen des Buches

Wer nun denkt, die Bibliothek der Allgemeinen Lesegesellschaft verfüge nur über ältere Bücher, irrt sich. «Wir möchten à jour sein. Neuerscheinungen haben wir genauso im Sortiment wie Klassiker der Literatur», erklärt Andreas Lang. Ihr Bestand umfasse sämtliche Buchgattungen von Belletristik in verschiedenen Sprachen über Sachbücher und Reiseliteratur bis hin zu historischer und wissenschaftlicher Literatur. Einzig die Kinder- und Jugendliteratur suche man hier vergebens.

Sämtliche Prognosen, die das Ende des Buches prophezeit haben, haben sich nicht bewahrheitet.

Die Allgemeine Lesegesellschaft zelebriert das Buch, das Wissen und den Wandel der Zeit in gedruckter Form. «Sämtliche Prognosen, die das Ende des Buches prophezeit haben, haben sich nicht bewahrheitet», sagt Andreas Lang und ist daher zuversichtlich: «Trotz Digitalisierung wird es immer Bücher geben.» Die Allgemeine Lesegesellschaft trägt mit ihrer langen Tradition im Namen des Buches ihren Teil dazu bei.

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ALLGEMEINE LESEGESELLSCHAFT

Münsterplatz 8

lesegesellschaft-basel.ch

Die Allgemeine Lesegesellschaft ist offiziell nur Mitgliedern zugänglich. Für eine Besichtigung der Räumlichkeiten wende dich bitte an das Personal.