Obschon die neue Apéro-Bar Tinto erst ein paar wenige Wochen geöffnet ist, hat man das Gefühl, sich hier in einem langjährigen Kleinbasler Kult-Lokal zu befinden. Dafür verantwortlich ist das Gastgeber-Duo und Geschwisterpaar Amira Lörtscher und Amir Rosenblatt. Beide sind bekannte Gesichter in der Basler Gastro-Szene. Amir hat als Koch im Restaurant Löwenzorn gearbeitet, Amira im Service. Ausserdem war sie auch im Schmale Wurf anzutreffen und hat dir da vielleicht auch schon das eine oder andere Bier ausgeschenkt. So erstaunt es also nicht, dass es sich ganz schnell herumgesprochen hat, dass Amira und Amir nun im Schafgässlein gemeinsame Sache machen. Ihrer Herzlichkeit ist es zu verdanken, dass viele Stammgäste bereits den Weg ins Schafgässlein 8 gefunden haben und das Tinto ab Tag 1 funktionierte.
Es gibt immer einen Grund, anzustossen!
Dort, wo bis Ende 2023 noch «La Boulangerie» mit Kaffee und Gipfeli verzückte, wird nun von mittags bis abends Apéro-Kultur zelebriert. Auserlesene Weine, Apéro-Plättli, Panini sowie wenige hausgemachte, stets wechselnde Speisen werden dir im Tinto serviert. Bei unserem Besuch konnten wir beispielsweise zwischen Lasagne und Beefsteaktatar wählen, die beide – aufgrund der engen Platzverhältnisse der Bar – in der Küche vom Restaurant Löwenzorn frisch fürs Tinto zubereitet werden. Der enge Kontakt zum Löwenzorn wird somit weiterhin von Amira und Amir gepflegt – sehr zum Vorteil der Gäste, die es sich dadurch auch mit grossem Hunger im Tinto gemütlich machen dürfen.
Mit typisch Kleinbaslerischem Charme
Das enge Durchgangsgässlein zwischen Consum und Restaurant Schafeck verzaubert mit einem ganz eigenen Kleinbasler Charme. Am schönsten ist es, wenn die Sonne zwischen den hohen Häuserreihen hindurchblinzelt und die Sonnenstrahlen den Boulevard vom Tinto in warmes, goldenes Licht tunken. Von den kleinen Tischchen aus blickt man direkt an die schönen Altbauten und begrünten Eingangsbereiche. Der typisch Kleinbaslerische, urbane Vibe verhindert jedoch, dass diese Szenerie dem Kitsch verfällt. Vielmehr wird die Szenerie dadurch bereichert, dass die beiden Gastgeber Amira und Amir so ziemlich alle durch das Schafgässlein spazierenden Passanten mit Namen kennen und so nicht selten der eine oder andere Spruch geflogen kommt, bei dem man als Gast auch gleich mitlachen kann.
Übrigens: Der Name «Tinto» spielt nicht nur auf den spanischen Ausdruck vino tinto für Rotwein an, sondern auch auf die spanische und portugiesische Wortbedeutung: tinto = gefärbt. Die unmittelbare Nähe zum Kleinbasler Färbergässlein, wo ein halbes Jahrhundert lang das Färbereihandwerk zuhause war, wird somit im Namen der Apéro-Bar ebenfalls abgebildet und nimmt auf dieses Stück Basler Lokalgeschichte Bezug.
Auf genussvolle Stunden im neuen Tinto!