Ausstellungen in Kunstmuseen tragen in vielen Fällen die Namen der renommierten Künstlerinnen und Künstler selbst. Matisse, Cézanne, Picasso, Rembrandt – hier steht der Name für die Ausstellung und häufig auch für deren Thematik. Im Museum der Kulturen Basel sind die Ausstellungen nach Themen konzipiert – die Schöpferinnen und Schöpfer der Werke bleiben dagegen eher im Hintergrund. Die neue Ausstellung richtet nun die Scheinwerfer auf jene Menschen im Hintergrund, die die Dinge in den Museumssammlungen geschaffen haben. «Schöpfer*innen – Menschen und ihre Werke» erlaubt dir einen aufregenden Blick hinter die Objekte.
Von einfachen Alltagsgegenständen bis aufwendigen Dingen mit ritueller Bedeutung
Anhand von rund 300 Exponaten wird die Frage gestellt: Wer sind die Menschen hinter den Werken? Vom kleinen Pinsel bis zum zwölf Meter langen Tanzbalken, vom leichten Federschmuck bis zum schweren Bierkrug, vom einfachen Löffel bis zum kunstvoll geschmiedeten Dolch – in allem findet sich das Können, Wissen und die Kreativität der Schöpferinnen und Schöpfer. Einige darunter lernst du im Verlaufe der Ausstellung besser kennen. So beispielsweise die kolumbianische Kunsthandwerkerin Dora Kuiru. Sie kam zusammen mit fünf Familienmitgliedern nach Basel, um sich auf die Spuren ihrer Vorfahren zu begeben, welche zwischen 1969 und 1974 Werke für den Ethnologen Jürg Gasché und das Museum der Kulturen hergestellt hatten. Darunter beispielsweise den bereits erwähnten zwölf Meter langen Tanzbalken, welchen du im grössten Raum der Ausstellung bestaunen kannst.
Für Dora Kuira war es spannend zu sehen, wie sich das Handwerk und die Materialien in all der Zeit verändert und weiterentwickelt haben – und heute teilweise gar nicht mehr verwendet werden. Speziell für die aktuelle Ausstellung hat sie dann letztes Jahr Federschmuck angefertigt, der für ihre Familie charakteristisch ist und sie mithilfe von Vorbildern von Museumsexponaten von Hand geknüpft hat. Diese Arbeit wurde vom Hausfotografen des Museums, Omar Lemke, kunstvoll festgehalten.
Auf den Spuren des Unbekannten
Doch nicht immer sind den Museen ethnographischer Sammlungen die Schöpferinnen und Schöpfer der Werke bekannt. Auch dieser Thematik geht die Ausstellung im Museum der Kulturen Basel nach und klärt dich darüber auf, wie heute Angaben und Informationen zu den Menschen hinter den Werken herausgefunden werden können.
Begib dich auf eine aufregende Entdeckungstour durch die unterschiedlichsten Gemeinschaften und lerne deren spezielles Kunsthandwerk und Kreativität kennen. Ob besonders wertvolle Teppiche aus Mexiko, Decken der nordamerikanischen Diné, Dolche aus Indonesien oder Kanus aus Australien – hinter jedem Werk steht das Können und Wissen von Schöpferinnen und Schöpfer sowie deren spannende Lebensgeschichten, welche viel über die jeweilige Kultur aussagen.
Schöpfer*innen – Menschen und ihre Werke
Museum der Kulturen Basel
Vom 11. April 2025 bis 25. Januar 2026
mkb.ch
Entdecke auch das Rahmenprogramm mit Führungen, Workshops und Atelierbesuchen.
Die Welt mit anderen Augen sehen – das Museum der Kulturen Basel gehört zu den bedeutendsten ethnografischen Museen Europas.