In den Bergen
«Verschiebung im Gestein» von Mariann Bühler (Atlantis, 2024)
Ganz neu erscheint Mitte Juli das erste Buch von der in Basel lebenden Autorin Mariann Bühler. «Verschiebung im Gestein» führt drei Figuren in ein Dorf in den Bergen, wo sich längst Festgesetztes wieder zu bewegen beginnt und dadurch Steine ins Rollen kommen. Das lässt sich besonders gut mit Ausblick auf ein Gebirge lesen oder alternativ mit Blick auf die Roche-Türme als Bergersatz.
An besonders heissen Tagen
«Ewig Sommer» von Franziska Gänsler (Kein & Aber, 2022)
Was könnte zu Tagen, an denen all deine Balkonpflanzen verdorren, besser passen, als ein Buch mit dem Titel «Ewig Sommer»? Gar nichts. Der Klimaroman von Franziska Gänsler treibt dir mit eindrücklichen Beschreibungen von Feuern und fehlendem Regen den Schweiss auf die Stirn. Pro-Tipp: Wenn du das Buch am Rhein liest, kannst du dich jederzeit mit einem Sprung ins Wasser abkühlen.
Worüber alle sprechen
«Radio Sarajevo» von Tijan Sila (Hanser, 2023)
Gerade wurde der wichtige Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt verliehen. Darüber spricht jetzt die ganze Literaturwelt. Wenn auch du mitreden willst, solltest du schleunigst «Radio Sarajevo» von Tijan Sila lesen. Sila ist nämlich der diesjährige Preisträger. In seinem Roman schreibt er über eine Kindheit im Krieg und davon, was die Erlebnisse hinterlassen.
In der Natur
«Verwildern» von Douna Loup, übersetzt von Steven Wyss (Limmat, 2024)
Douna Loup ist eine französischsprachige Autorin aus Genf. In «Verwildern» begleitet sie eine junge Frau auf ihrer Suche nach ihrem Bruder und lässt die Natur dabei so lebendig werden, dass man beim Lesen die Käfer, die der Protagonistin über die Beine krabbeln, bei sich selbst spürt. Das schmale Buch verwandelt jeden Parkbesuch in ein wachsendes, wucherndes Erlebnis.
Am Rhein
«Schreib den Namen deiner Mutter» von Evan Tepest (Piper, 2024)
Okay, zugegebenermassen hat «Schreib den Namen deiner Mutter» nicht allzu viel mit dem Rhein zu tun. Aber Basel kommt im Roman von Evan Tepest vor und ein Wickelfisch wird sogar auch erwähnt. Grund genug also, um sich die Geschichte, in der auch mal jemand versehentlich beim Schützenfest angeschossen wird (keine Angst, nicht in Basel!), genauer anzuschauen.
Fürs Theoretische
«Alle_Zeit» von Teresa Bücker (Ullstein, 2022)
An der Uni sind zwar Semesterferien und im Sommer ist es sowieso zu warm, um viel zu denken. Wenn du dich trotzdem gerne mit etwas Theorie auseinandersetzen willst, ist «Alle_Zeit» von Teresa Bücker die perfekte Wahl. Hier geht es um die politische Dimension von Zeit – und darum, wieso wir immer zu wenig davon haben.
Ein bisschen Blut und viel Vergangenheit
«Wie der Hase läuft» von Rebekka Salm (Knapp, 2024)
In Rebekka Salms Zweitling «Wie der Hase läuft» werden Menschen erschossen und Familien verlassen und wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern will, muss es letztlich trotzdem tun. Ein Roman für alle, die ihre Bücher gerne etwas blutig haben.
Für Fantasievolle
«[empfindungsfæhig]» von Reda El Arbi (Lector Books, 2023)
Reda El Arbis Science-Fiction Roman «[empfindungsfæhig]» macht in erster Linie sehr viel Spass. Von wilden Verfolgungsjagden durch ein futuristisches Zürich über emotionale Kämpfe bis hin zu einer sanften Liebesgeschichte versammelt sich hier auf vierhundert Seiten alles, was eine unterhaltsame Geschichte braucht.
Wildes Vergnügen
«Wilde Manöver» von Judith Keller (Luchterhand, 2023)
«Wilde Manöver» heisst der neuste Roman von Judith Keller und der Name ist hier Programm. So ziemlich alles an dieser Geschichte eines versuchten Neuanfangs ist ziemlich wild. Da gibt es Meerjungfrauenstatuen in Pools, kreisförmig angeordnete Fahrräder auf Zuggleisen, ein entführtes Pferd und viel Verwirrung.