Unter dem Label Solution Design produziert der Basler Oliver Rudin Möbel auf Mass, die nicht nur Konventionen sprengen, sondern auch ganze Hotels füllen.

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Oliver, du hast 2010 mit einem Hocker namens assideo begonnen; letztes Jahr wurde mit dem SET ein Hotel in Basel eröffnet, das komplett mit deinen Möbeln eingerichtet wurde. Was geht dir durch den Kopf, wenn du an deine erste Kreation zurückdenst?

Die Tatsache, dass der Hocker assideo heute in jedem Zimmer vom Hotel SET steht, zeigt, dass ich meinen Wurzeln und meiner Linie treu bleiben durfte, sich meine Kollektion in all den Jahren aber trotzdem weiterentwickelt hat. Zeitlosigkeit ist mir sehr wichtig. Ich habe absolut keinen Bock, irgendeinem Trend zu folgen. Denn was ist heute schon modern? Es wiederholt sich ja alles.

Insgeheim träume ich davon, dass irgendwann mal ein Möbelrestaurator meine Möbel restauriert weil sie auch in vielen Jahren noch immer gefragt sein werden.

Was ging in dir vor, als du an der Hotel-Eröffnung das Resultat vor dir gesehen hast? Dein Werk!  

Es war ein super Gefühl! Überhaupt von A bis Z ein tolles Projekt. Ich liebe es, spannende Möbel zu entwerfen und zu liefern. Und dann auch noch in einem solchen Umfang – grandios!

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Deine Möbel sprengen jegliche konventionellen Grenzen ein «geht nicht» gibt's für dich nicht. Wieso, glaubst du, ist diese Einstellung insbesondere im heutigen Zeitalter so wichtig?

Sie ist Voraussetzung, um stets innovativ und kreativ bleiben zu können. Voraussetzung, dass es nicht zum Stillstand kommt. Und Stillstand kommt für mich nicht infrage. Ich schätze es sehr, immer wieder Neues zu entdecken und individuelle Lösungen zu erarbeiten.

Welches ist das verrückteste Möbelstück, das du je entworfen hast?

Für einen Kunden durfte ich mal einen Esstisch kreieren, der wie eine Festbank funktioniert. Mit dem Unterschied, dass ausschliesslich High-End Materialien zum Einsatz kamen. Ziemlich abgefahren!

Auch meine Küchen sind wahrscheinlich eher ausgefallen. In meinen Augen kommen viele Küchen relativ lieblos daher, es fehlt an Finesse. Mir ist es wichtig, dass meine Möbel eine Seele, einen Charakter haben. Wie ich das schaffe? Das kann ich nicht wirklich erklären. Diese Schritte geschehen häufig intuitiv. Ich lasse mich einfach leiten wie ein Künstler, der auch immer ähnlich malt. Verbiegen kann ich mich nicht.

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Wo in Basel kann man deine Produkte erwerben?

Im Talas.

In welchen Basler Lokalen fühlst du dich besonders wohl, beziehungsweise was braucht es für dich, damit du dich gerne in einem Raum aufhältst?

Ich mag viele Orte und Lokale in Basel und bin selten am gleichen Ort. Besonders geflasht hat mich aber das Pop-up Restaurant Milan. Diese Jungs machen es einfach anders. Und genau das ist die Kunst. Alles ist erlaubt, ganz ohne Grenzen. Ins Milan bist du einfach eingetaucht. Punkt. Das schaffen leider nur Wenige.

Generell ziehen mich besonders Räume an, die mit tollen Ideen und Herzblut gestaltet und belebt werden. Ausschlaggebend dabei ist vor allem die stimmige Atmosphäre. Das Aussehen spielt weniger eine Rolle. Viel wichtiger ist, dass Gebäude und Räume mit dem Interieur harmonieren.

 

Wo produzierst du und welche Faktoren sind dir bei der Herstellung deiner Produkte besonders wichtig?

Ich produziere in Oberdorf und arbeite ausschliesslich mit Lieferanten aus dem Raum Basel zusammen. Ein Entscheid, den ich bewusst gefällt habe. Nicht nur aufgrund der kurzen Wege, sondern auch, weil man so in einem stetigen Austausch zu seinen Partnern steht – für mich essentiell! Schliesslich möchte ich wissen, mit wem und mit welchen Materialien ich arbeite.

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solution-design.ch