Angefangen hat alles mit Ravioli. Und kulinarischen Bespielungen diverser Happenings. Dann kam der Lido. Dann Mezzo. Und nun Basso.
Als ich den Giganten auf der Novartis-Promenade erstmals betrete, denke ich: Heilige Sch*****, wie zur Hölle ist das alles möglich?! So gross, so vielfältig, so genial! Zugegeben: Die Jungs von Squadra Violi sind hier nicht alleine verantwortlich; Till Schmidlin (Elys Boulderloft) ist auch Mitinhaber vom Sommerhotspot Lido; und Patrick Erb verstärkt das Team mit seinen treuhänderischen Fähigkeiten. Als Mitgründer von Finium hat er schon einige Start-ups begleitet.
Basso ist mit seinen 60 Sitzplätzen nicht «nur» Restaurant, sondern besticht auch mit einer überaus reizenden, und grossen!, Cocktailbar. Basso ist zudem Café, Apéro-Spot und beliebter Treffpunkt für Familien, Singles, Hipsters und Pharmazeuten. Basso ist ausserdem Club! Kurz: Hier lassen sich easy und genussvoll 24 Stunden (oder zumindest fast) verbringen!
Wir kommen heute zu einem late Dinner; bestellen zuerst zwei fancy Cocktails an der Bar.
Und freuen uns über einen freien Tisch in einer der Diner-typischen Nischchen.
Fürs vielversprechende «einfach bringen»-Menü (heute unter anderem mit Pasta aus dem Käselaib!) fehlt uns leider der Appetit. Zwei Salate und Süsskartoffel-Fritten müssen reichen.
Am Tisch nebenan sitzen Expats, die einen Geburtstag feiern; an der Bar ein Novartisianer, der seinen Feierabend geniesst; auf der Rheinpromenade erkennen wir Locals, die das Wochenende zelebrieren und sich aufwärmen – für eine lange Nacht im Basso Club!
Die Klientel wiederspiegelt die kosmopolitische Einrichtung – und trägt massgeblich zum bunten Treiben hier bei.
Einfach bringen oder einfach holen?
Die Küche ist übrigens vegetarisch und von der japanischen Obanzai-Philosophie inspiriert. Will heissen: Die Crew arbeitet mit wertigen Zutaten, um die beste Qualität sicherzustellen; die Menüs sind durch eine angemessene und kreative Verwendung der Zutaten ausgewogen; Verschwendung soll durch sinnvolle Nutzung vermieden werden. Zudem werden bereichernde Begegnungen nicht nur gepflegt, sondern auch gefördert.
Eigentlich wollen wir gar nicht mehr aufstehen. Und wenn, dann höchstens, um nochmals einen Drink zu holen. Oder um die Nacht im Club durchzutanzen. Doch leider ist unsere Energie heute ähnlich wuchtig wie unser Appetit. Drum freuen wir uns nun auf den romantischen Heimweg am Rhein. Und auf unseren nächsten Besuch hier – denn den «Kitchenklub» wollen wir uns sowas von möglichst bald geben: Aus «einfach bringen» wird «einfach holen». Alexander Küchenchef Kroll und sein Team gewähren regelmässig Eintritt in ihre Kreativzone. Eine gute Möglichkeit, die Menschen und Geschichten hinter dem Essen besser kennenzulernen.
Also wir wollen definitiv mehr Bass, Bass, Basso!
3 Fragen an Yannick Frich, Squadra Violi
Kannst du mir das Foodkonzept kurz und knapp beschreiben?
Bites oder Beiz? Entscheide es für dich selbst!
Die Beiz als Vorbild eines sozialen Schmelztiegels und die Bites als Instrument für kulinarische Experimente und Entdeckung: Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche und wollen mit Einfachheit und Geschmack überzeugen.
Am Mittag gibt es eine schlanke Speisekarte mit schnellen, einfachen und gesunden Gerichten. Am Abend lädt unser Küchenteam mit dem sorgfältig abgestimmten «einfach bringen»-Menü zu einer kulinarischen Entdeckungsreise in die vegetarische Küche ein. Das Menü besteht aus fünf Bites und befindet sich in stetigem Wandel. Für alle, die keine Überraschungen mögen, gibt es zusätzlich die Basso Classicos auf der Karte.
Und dann gibt es da noch den Kitchenklub, mit dem wir die Trennung von Küche und Gastraum verschwimmen lassen, wertvolle Einblicke in die Welt der Gastronomie ermöglichen und einen Austausch zwischen Gästen und Küchenteam anregen wollen.
Was konntet ihr von vorher übernehmen, was ist neu?
Wir hatten das Glück, dass die Infrastruktur und Haustechnik vor Ort bereits sehr gut ausgebaut war und wir eine grosse funktionierende Küche übernehmen durften.
Unser Fokus lag vielmehr auf der Umgestaltung der Lokalität. Die Einrichtung des Vorgänger-Restaurants Lokami war sehr streng und kalt. Unser Ziel war es, mit diversen Massnahmen und Secondhand-Mobiliar mehr Farbe, Licht und Gemütlichkeit in die Lokalität zu bringen.
Ebenfalls haben wir den Clubraum akustisch optimiert, eine hochwertige Soundanlage verbaut und ein spannendes Lichtkonzept mit über einem Kilometer LED Stripes umgesetzt.
Wieviele Leute musstet ihr neu einstellen?
Viele! Ein grosses Projekt braucht genügend Hände, die mit anpacken. Wir haben Anfang dieses Jahres mit der Rekrutierung des Teams begonnen und sind mittlerweile zu einer dynamischen und durchmischten Crew von über 20 Personen angewachsen.
Sali, ich bi neu!
Basso
Elsässerrheinweg 101
Dienstag bis Samstag: ab 11.30 Uhr, Sonntag: 11.30 bis 18 Uhr
Bilder: Adriano Biondo