Als erste Ausstellung im neuen Jahr zeigt das Museum Tinguely Skulpturen, Installationen und Videos der Künstlerin Sofia Hultén.

Eine zerbrochene Tasse, der Inhalt eines gefundenen Werkzeugkastens, ein mit Graffitis übersäter Rolladen oder gebrauchte Wagenheber – Sofia Hultén verwendet für Ihre Arbeiten Dinge, die wir im Normalfall nicht als Kunst, sondern als Müll bezeichnen und in der Regel gar nicht wahrnehmen. Unscheinbare Gebrauchsgegenständen oder Material aus Baumärkten und Werkstätten studiert und manipuliert sie und macht aus ihnen neue Arrangements.

Oft beschränkt sie sich dabei auf kaum sichtbare Eingriffe, die sich der (vermuteten) Vergangenheit, der Abnutzung und dem Zerfall eines Objekts widmen und die Abfolge dieser Phasen durcheinanderbringen. Mit forensischer Genauigkeit rekonstruiert die Künstlerin zum Beispiel die Gebrauchsspuren einer verwitterten Kommode. Oder sie zerschreddert weggeworfene Pressspannplatten, nur um sie sogleich wieder in ihre ursprüngliche Form zu giessen.Tönt alles ein wenig verrückt, aber auch äusserst witzig und sympathisch.

Sophia Hultén wurde übrigens 1972 in Stockholm geboren, lebt und arbeiten heute jedoch in Berlin. «Here’s the Answer, What’s the Question?» ist ihre bisher umfassendste Einzelausstellung. Wer sich nicht selber in die schräge Welt von Sophia Hultén einarbeiten mag, kann eine der zahlreichen kostenlosen öffentlichen Führungen besuchen.

 

Was: Ausstellung «Here's the Answer, What's the Question?», Sofia Hultén
Wann: 24. Januar – 1. Mai
Wo: Museum Tinguely
Eintritt: CHF 18.-

www.tinguely.ch
www.sofiahulten.de
 

Fotos: © 2018 Sofia Hultén, Pro Litteris, Zürich