Es ist ein warmer Frühlingstag, als Flurina Guldimann und Scarlett Simon, die besser bekannt sind unter ihrem DJane Duo Namen Twenny5, mir von ihren letzten beiden Gigs in Zürich erzählen. Die beiden sind zwar aus Basel, legen aber schon lange in allen möglichen Schweizer Städten auf. Das Herumreisen gehört zu ihrem Job dazu, Scarlett meint: «Social Media ist zum Connecten in der DJ-Szene mega gut, aber noch wichtiger ist es, an Events Präsenz zu zeigen und Leute zu supporten.»

Von der Schulbank hinters DJ-Pult

Kennengelernt haben sich die beiden in der Schule, während der Coronapandemie haben sie angefangen für Friends aufzulegen. Als Veranstaltungen wieder möglich wurden, kam dann auch schon bald das erste Heatwaves. Die Partyreihe, die sie mit ihrem eigenen Label organisieren, fand ursprünglich nur im Sommer und immer draussen statt. Mittlerweile gibt es auch in den kälteren Monaten regelmässig Heatwaves-Partys im Viertel, das für Twenny5 Heimat in Clubform ist. Am Auflegen und Veranstalten gefällt ihnen vor allem das Zusammenbringen von verschiedensten Menschen, was die Musik ermöglicht, die alle vor Ort als Leidenschaft teilen.

Aber auch Schattenseiten haben Flurina und Scarlett bereits kennengelernt. Oft werden sie nicht ernstgenommen, Scarlett erklärt: «Wir sehen aus wie zwei Zwölfjährige. Als junge Frauen werden wir oft nicht ernstgenommen oder unangenehm behandelt.» Um dieser Negativität entgegenzuwirken, achten sie beim Booking darauf, viele weibliche DJs einzuladen, Neulinge zu fördern und diverse Musikstile auf die Bühne zu holen. Auf die Frage, was ihre Ziele als Twenny5 seien, antwortet Flurina lachend: «Wir wollen weltberühmt werden.» Das sei aber nicht wirklich ernst gemeint. Viel wichtiger sei es den beiden, weiterhin die Freude am Auflegen zu behalten – wenn sich dabei Weltberühmtheit ergibt, ist das aber natürlich ein schöner Bonus.