Der Teufelhof ist mehr als bloss ein Hotel. Er beherbergt verschiedene Kunstzimmer, welche Kunst bewohnbar machen. Diesen Sonntag, 6. April von 14 bis 17 Uhr findet die Vernissage der neu gestalteten Kunstzimmer statt – komm vorbei und staune!

Bett, Badezimmer, Fernseher, Mini-Bar. Diese Ausstattung haben wohl alle Hotelzimmer gemeinsam. Dass es auch anders geht und ein Hotel mehr bieten kann als eine blosse Übernachtungsmöglichkeit, beweist der Teufelhof. Das Gast- und Kulturhaus in der Altstadt von Basel beherbergt verschiedene Kunstzimmer, welche in Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern in regelmässigen Abständen neu gestaltet werden. Für Hotelier Raphael Wyniger eine Herzensangelegenheit: «Das Konzept unseres Kunsthotels basiert darauf, dass wir für jede Neugestaltung ein zentrales Thema definieren und anschliessend entscheiden, wie wir dieses künstlerisch interpretieren und umsetzen. In diesem Jahr haben wir das Leitthema «Crossing Definitions» gewählt. Die Planung und Realisierung variieren dabei von Jahr zu Jahr, sodass jedes Projekt eine einzigartige Handschrift trägt.»

Kunstzimmer von Bruno Zhu
 Moritz Schermbach; souvenir.services)

Acht Künstlerinnen und Künstler – ein bunter Mix verschiedener Kunststile

Für die aktuellen Kunstzimmer hat der Teufelhof mit dem Kunstkurator Jean-Claude Freymond-Gut zusammengearbeitet, der talentierte Kunstschaffende für das Projekt gewinnen konnte. Raphael Wyniger erläutert, worauf es bei der Gestaltung ankommt und inwiefern die Künstlerinnen und Künstler dabei freie Hand haben: «Unser Anspruch ist es, hochwertige Kunst in Zusammenarbeit mit herausragenden Künstlerinnen und Künstlern zu präsentieren. Gleichzeitig muss die Funktionalität eines Hotelzimmers stets gewährleistet bleiben, sodass unsere Gäste eine angenehme und komfortable Übernachtungserfahrung geniessen können.» Darüberhinaus achtet der Teufelhof darauf, die Gäste keinen provokativen Kunstinstallationen auszusetzen: «Themen, die stark politische, religiöse oder explizit sexualisierte Inhalte transportieren, entsprechen jeweils nicht unserem Konzept», führt Raphael Wyniger weiter aus.

«Unser Anspruch ist es, hochwertige Kunst in Zusammenarbeit mit herausragenden Künstlerinnen und Künstlern zu präsentieren.»
Raphael Wyniger, Hotelier und Gastgeber Der Teufelhof

Dieses Jahr konnte für die insgesamt neun Kunstzimmer ein bunter Mix an lokalen, nationalen und internationalen Kunstschaffenden gewonnen werden, welche alle einen anderen, spannenden Hintergrund haben und sich durch einen eigenen Stil auszeichnen:

  • Polina Moroz ist in der Ukraine aufgewachsen und wurde in Schweden und Dänemark zur Architektin mit Spezialisierung auf experimentelles Design ausgebildet.

  • Bruno Zhu lebt in Portugal und ist ein international tätiger Konzeptkünstler, der sich für die Geschichte von Farben, Materialien und Formen von Objekten und Räumen interessiert.

  • Renée Levi ist eine renommierte Schweizer Architektin und Künstlerin mit Studio in Basel und schafft seit den 1990er Jahren raumumfassende und dennoch minimalistische Installationen.

  • Clare Kenny ist eine britische Fotografie- und Objektkünstlerin und lebt seit 2002 in der Schweiz.

  • Die beiden Schwestern Claudia & Julia Müller leben und arbeiten in Basel, sie gehören zu den wichtigsten Vertreterinnen der aktuellen Schweizer Kunstszene.

  • Sonnhild Kestler ist eine Schweizer Textildesignerin. Sie wurde 2010 für ihr Lebenswerk mit dem Schweizer Grand Prix Design ausgezeichnet.

  • Gina Folly ist Konzeptkünstlerin und arbeitet vor allem mit Fotografie und Skulptur.

In der Umsetzung und Gestaltung gingen die Kunstschaffenden unterschiedlich vor: Textildesignerin Sonnhild Kestler übertrug Motive in unterschiedliche Materialien und Objekte – mal als Wandbild, mal als Teppich, als Hocker oder als Kissen. Designerin und Künstlerin Polina Moroz nahm die botanischen Motive des Betäubungsprozesses in Form eines eigentlichen Bühnenbildes auf. Claudia & Julia Müller wiederum verwendeten eine Bleistiftzeichnung als Tapete, welche einen Kontrast zu der bunten Lampenskulptur bildet. Wie einem schwerelosen Rubicon-Würfel fühlt man sich in Bruno Zhus’ Zimmer, dessen gesamten Oberflächen wie Wände, Decke oder Türen in vier, der jeweiligen Himmelsrichtung entsprechenden Farben gestrichen wurden. Gina Folly eröffnet mit grossformatigem Leuchtkasten neue Perspektiven auf bekannte Basler Orte. In typischer Manier hat Renée Levi die Architektur des Zimmers wie auch dessen Stimmungen durch Schatten und Bewegung als Leinwand aufgenommen. In ihrer Installation steht grossflächige Malerei in Kontrast mit dynamischer Gestik. In der zweistöckigen Suite hat Clare Kenny eine träumerische und zugleich humorvolle Inszenierung geschaffen, in der man sich ins viktorianische Zeitalter zurückversetzt fühlt: Aufwendige Skulpturen sind zugleich Tische oder Lichtquellen, fotografische Elemente tauchen in Bettüberwürfen oder Vorhängen auf und im Treppenhandlauf sowie in Fensterläden finden sich Details Kenny’s aufwendiger Gestaltung.

Kunstzimmer von Claudia & Julia Müller
 Moritz Schermbach; souvenir.services)
Kunstzimmer von Sonnhild Kestler
 Moritz Schermbach; souvenir.services)
Kunstzimmer von Polina Moroz
 Moritz Schermbach; souvenir.services)
Kunstzimmer von Clare Kenny
 Moritz Schermbach; souvenir.services)

Diesen Sonntag, 6. April lädt der Teufelhof zur öffentlichen Vernissage der neu gestalteten Kunstzimmer ein. Schau vorbei, begib dich auf eine inspirierende Entdeckungsreise und lerne die ganz unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstler kennen. Und wer weiss, vielleicht fühlst du dich in einem der Zimmer sogar so wohl, dass du direkt mal ein ganzes Wochenende darin verbringen möchtest. Dafür wurden sie schliesslich konzipiert – als bewohnbare, inspirierende Kunstinstallationen im wunderschönen Gast- und Kulturhaus Teufelhof.

Vernissage der neu gestalteten Kunstzimmer

Gast- und Kulturhaus Teufelhof Basel
Sonntag, 6. April von 14 bis 17 Uhr
teufelhof.com

Freue dich auf eine inspirierende Entdeckungsreise durch das Kunsthotel – begleitet von einer Rede um 15 Uhr und einem Apéro.