Es gibt diese kleinen Alltagsgegenstände, die bleiben einfach immer gleich. Auch wenn sich die Welt noch so schnell dreht, die Digitalisierung im Eiltempo unseren Alltag erobert und Künstliche Intelligenz mehr und mehr Aufgaben unseres täglichen Lebens zu übernehmen scheint – die Wäscheklammer, dieses kleine Ding aus Holz oder Plastik, sieht auch heute immer noch gleich aus und gehört zu den nutzvollsten Gegenständen unseres Alltags. Als Stereotyp des Einfachen, als bescheidenes Werkzeug, welches dank einer raffinierten Federvorrichtung ein Stück Stoff dem Wind zum Trotz an der Leine hält, hat sich die Wäscheklammer seit ihrer Erfindung kaum verändert. Diesem kleinen Alltagsgegenstand widmet Giancarlo Nicolai eine eigene kleine Ausstellung und erweckt das «Wöschklämmerli» mit ganz viel Herz und noch mehr Liebe fürs Detail zum Leben.

Tauche ein in die Welt der Pupazzini

«Il canto celestino dei pupazzini» lautet der philosophisch klingende Titel der Ausstellung, der so viel bedeutet wie «Das himmlische Lied der kleinen Puppen». Viele der Wäscheklammern treten nämlich musizierend in Erscheinung. Mit ihren niedlich aufgemalten Gesichtsausdrücken und von Hand gefertigten, kleinen Kostümen zeigen sie uns die grosse Welt auf. Nicht selten blinzeln sie dir dabei schelmisch zu, sind humorvoll, sinnlich und ironisch. Rund fünf Jahre hat ihr Schöpfer, Giancarlo Nicolai, daran gearbeitet. «Ich habe alles selbst gemacht», erzählt der heute 67-Jährige stolz, «in den letzten fünf Jahren ist diese Leidenschaft von mir zu einer eigenen kleinen Ausstellung herangewachsen. Die Spuren führen dabei in meine Zeit beim Figurentheater zurück. Das war Anfang der 80er Jahre.» Die Freude am Improvisieren, Gestalten und Musizieren bildet seit jeher die Triebfeder Giancarlo Nicolais Engagements, sei es als Jazz-Gitarrist, Gitarrenlehrer, Komponist – oder eben als Schöpfer eigener Traumwelten wie die der Pupazzini.

«Es hat etwas Kindliches, Verspieltes und Witziges, das alle Altersstufen zum Schmunzeln bringt und berührt.» (Giancarlo Nicolai)

So zeitlos die Wäscheklammern als Alltagsgegenstand sind, so generationenübergreifend schaffen sie es zu begeistern. Die Ausstellung ist also keineswegs nur für Kinderaugen gedacht, betont Nicolai: «Es hat etwas Kindliches, Verspieltes und Witziges, das alle Altersstufen zum Schmunzeln bringt und berührt.»

Die Pupazzini als Spiegel unserer Welt

Schon der blosse Blick ins Schaufenster des Kulturraums Parzelle403 lässt kleine und grosse Herzen höher schlagen. Die Wäscheklammer-Puppen legen samt Instrumente kleine Musikeinlagen hin, sind in Alltagssituationen wie beim Bügeln oder bei der Gartenarbeit zu sehen, stellen Menschen verschiedener kultureller Hintergründe dar oder lassen sich in der Gestalt eines alten Omis, kleinen Babys oder Tieres bestaunen. Jeweils freitags und samstags finden sogar sogenannte «Puppenkonzerte» statt, bei denen echte Musikerinnen und Musiker – darunter Giancarlo Nicolai selbst – passend zu den von den Pupazzini dargestellten Situationen improvisieren und die Szenerie vertonen.

«In den letzten fünf Jahren ist diese Leidenschaft von mir zu einer eigenen kleinen Ausstellung herangewachsen.» (Giancarlo Nicolai)

Lass dich auf diese fabelhafte Welt der Pupazzini ein und entdecke diesen charmanten Geheimtipp an dieser wunderschönen Ecke inmitten der Basler Altstadt.