Cyprien Gaillard schöpft für seine Kunst aus dem Vollen: Er nutzt Film, Video, Fotografie, Skulptur und Performance, um seine Botschaften zu übermitteln. Dabei entstehen die meisten seiner Werke in urbanen Landschaften – wobei er nicht die Schönheit der Welt festhalten, sondern auf deren unaufhörliche Veränderung hinweisen will. Wie eindrücklich ihm dies gelingt, kannst du bis zum 5. Mai im Museum Tinguely sehen.
Da spazierst du zwischen riesigen Baggerschaufeln, die normalerweise auf Grossbaustellen ihren Dienst tun. Daneben fliegt in wandfüllendem 3D-Format ein Schwarm exotischer Vögel durch die Einkaufsstrassen von Düsseldorf. Die grünen Halsbandsittiche kamen einst als Käfigvögel in unsere Breitengrade und haben unterdessen mehrere europäische Städte als Lebensräume für sich entdeckt. Schön, aber invasiv – sprich eine Gefährdung für die einheimischen Ökosysteme. Neben den grossformatigen Arbeiten scheinen auf zahlreichen Polaroids Städte, Menschen, Tiere und Pflanzen miteinander zu verschmelzen. Und wenn dir von alledem Grossen und Kleinen bereits der Kopf schwirrt, versetzt dich der Film «Nightlife» definitiv in Trance.
Die Werke des in Berlin lebenden Franzosen sind spektakulär anzusehen und äusserst publikumswirksam. Dabei geht es immer um Aufbau und Zerstörung, um Erneuerung und Vernichtung. Gegensätzliche Fragmente setzt Cyprien Gaillard zu einem eigenen Universum zusammen. Maschine und Natur, Stadt und Mensch, Gerät und Objekt bilden dabei ein vollkommenes aber zerbrechliches Gleichgewicht.
Was: Cyprien Gaillard. Roots Canal
Wann: 16. Februar bis 5. Mai
Wo: Museum Tinguely
Eintritt: CHF 18.-