Im Mai und Juni findet wieder das Wildwuchs Festival statt und bietet drei Wochenenden voller Theater, Tanz, Performance und Musik. Dieses Jahr trägt das Festival den Titel «m_other tongues» und beschäftigt sich intensiv mit Sprache und damit, was diese mit uns macht. Die eingeladenen Kunstschaffenden zeigen Sprache als Ausdruck persönlicher Geschichten, als kollektiven Widerstand und in Formen jenseits des Gesprochenen.

Das erste Wochenende lädt ins ROXY Birsfelden ein und erforscht direkt den Anfang der Existenz: Von Geburt an prägt Sprache unser Leben und damit auch unsere Identität. Von der humorvollen Auseinandersetzung mit den Vaterfiguren, die den eigenen Werdegang beeinflusst haben, bis zum interaktiven Karaoke-Lesen von Gedichten ist hier alles dabei. Weiter geht es am zweiten Wochenende in der Kaserne, wo die nonverbale Kommunikation im Zentrum steht. Zu Gast sind an diesen drei Tagen unter anderem Rap aus dem Kongo, eine Performance mit 200 Kilogramm Kristallzucker und ein Tanzauftritt zum Thema Zugang und Intimität.

Ein interaktives Ende

Zum dezentralen Abschluss im Tanzhaus, dem Vorstadttheater Basel, auf dem Münsterplatz und der Erle Perle ist das Publikum gefragt: Im engen Austausch mit den Performenden wird gemeinsam eine Sprache für neue Erzählungen gesucht. Sei es auf der Bühne beim Üben eines neuen Tanzstils oder beim Schreibworkshop mit der Basler Rap-Legende Black Tiger. Natürlich ist auch das stille Zuhören und Zuschauen erlaubt, aber einen besseren Moment, um etwas Neues auszuprobieren, gibt es kaum.

Weil ein Festival auch ein Zentrum braucht, das Wildwuchs aber von Ort zu Ort hüpft, bleibt auch das Festivalzentrum mobil: An jedem Wochenende findest du an einem anderen Ort Verpflegung und ein Plätzchen, um dich auszuruhen. Und wenn du selber aktiv werden willst, bietet dir die Open Stage die Gelegenheit dazu. Neben den ganzen Bühnen und Aufführungen gibt es auch ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Radiobeiträgen, Workshops und künstlerischer Kinderbetreuung – und gemäss dem offenen Gedanken hinter dem Festival werden viele Veranstaltungen in Gebärdensprache übersetzt oder mit Audiodeskription angeboten und für die Tickets gilt: Zahl, was du kannst.