Hört man das Wort Brand Manager, denkt man an Männer mittleren Alters in perfekt sitzenden Anzügen, die in edel ausgestatteten Räumen über Diagrammen brüten und mit Anglizismen um sich werfen, wenn es darum geht, eine Marke zu betreuen und deren Bekanntheitsgrad zu steigern. Viviane Meyer hingegen ist so ziemlich das Gegenteil davon, auch wenn ihr immer wieder der eine oder andere englische Begriff über die Lippen kommt. Sie ist erst 32-jährig und wirkt noch jünger. Wenn sie von ihrer im Juni angetretene Aufgaben als Brand Managerin für die Union Diner im Meret-Oppenheimer-Gebäude am Bahnhof und an der Stänzlergasse erzählt, leuchten ihre Augen und sie benutzt immer wieder ihre Hände, als ob sie ihrer enthusiastischen Art eine zusätzliche Komponente verleihen will.
«Einen Cheeseburger zu bestellen ist nichts Besonderes, aber ein ‹Dirty Harry› löst einen Prozess im Kopf aus.» Viviane Meyer
Lars Lolischkies, Leiter Marketing und Verkauf bei der Rhyschänzli-Gruppe, zu der auch die Union Diner gehören, sagt über seine neue Mitarbeiterin: «Bevor wir Vivi kennengelernt haben, wussten wir gar nicht, dass sie die Person ist, die wir brauchen. Ihr Herzblut und ihre Leidenschaft machen sie zu dieser Person.» Auch die Gelobte selbst wähnt sich am richtigen Ort: «Man musste mich nicht zweimal fragen. Es ist, als ob mich meine persönliche Entwicklung in den letzten Jahren genau hierherführen sollte.»
#2E1A6319.jpg
Zwei vereinte Herzen
Meyers Werdegang entspricht allerdings nicht gerade dem einer typischen Brand Managerin. Sie wuchs in Pratteln auf, fühlte sich gemäss eigener Aussage aber schon immer zur Stadt hingezogen. Nach dem Gymnasium folgten ein Vorpraktikum an der Hotelfachschule und ein Auslandsaufenthalt in Australien. Dann schlug sie einen Haken und studierte Anglistik und Germanistik an der Uni Basel. «Ich wollte Gymlehrerin werden.» Berufsbegleitend war Vivi, wie sie von allen genannt wird, stets in der Gastronomie tätig. «Ob an der Front oder in der Küche – ich habe alle Aspekte des Gastrobereichs von Grund auf kennengelernt», erzählt sie.
Als sie ihr Studium abschloss, war sie stellvertretende Bankett-Leiterin in einem Betrieb. «In meiner Brust schlugen zwei Herzen und in der Gastronomie werden sie nun vereint. Denn Gastro ist nicht nur Verpflegung, Gastro ist menschlich – es geht ums Zusammensein», sagt Viviane Meyer, die durch ihre Ausbildung «on the job» längst das Delegieren, Planen und Organisieren im Blut hat.
Privat interessiert sich die Baslerin für gesellschaftliche Themen, denkt oft über die Zukunft des Planeten nach und beschäftigt sich mit Nachhaltigkeit und Klimaneutralität. Nun kann sie diese Aspekte in die Arbeit einbringen. Zwar setzt man in den Union Diners schon länger bei den meisten Burger-Zutaten (Fleisch, Gemüse) auf regionale Produkte, «doch wir sind noch nicht am Ende der Fahnenstange», wie Meyer betont. Eines ihrer Hauptziele ist es, «die Nachhaltigkeit so schnell, aber auch so gut wie möglich zu verbessern».
Genusswoche Event-Tipp
Union Diner: Burger als Menu
Im Union Diner Meret Oppenheimer, im Union Diner Stänzlerstrasse und im Restaurant Union kann während der gesamten Genusswoche jeweils am Mittag und am Abend ein Veganer oder Beef Spezial Burger genossen werden.
Union Diner MOH
Meret Oppenheim-Strasse 1
Union Diner STG
Stänzlergasse 3
Restaurant Union
Klybeckstrasse 95
Die besten Burger
Bei der Brand Managerin laufen die Burger-Konzepte zusammen. Die 32-Jährige hat im Laufe ihrer Auslandsaufenthalte eine grosse Affinität zu diesem beliebten Schnellgericht entwickelt. «Burger muss man fühlen», meint sie lachend und verweist auf die vielseitige Speisekarte der Union Diner, auf der man unter anderem zwischen einem «Godfather» und einem «Big Lebowski» wählen kann – «Fleischtiger», Vegetarier und Veganer werden gleichermassen fündig. «Einen Cheeseburger zu bestellen ist nichts Besonderes, aber ein 'Dirty Harry' löst einen Prozess im Kopf aus. Man beginnt automatisch, sich mit dem Burger und seinen Zutaten zu beschäftigen.» Dabei wird konsequent auf regionale Produkte gesetzt, wie Meyer betont. «Die lokale Produktion und die Zusammenarbeit mit traditionsreichen und renommierten Unternehmen der Region Basel entspricht unserer Philosophie», sagt sie. Das Fleisch bezieht die Rhyschänzli Gruppe von Grauwiler Basel und der Metzgerei Schaad in Aesch, das Gemüse und Obst aus Allschwil, das Brot von der Confiserie Beschle und auch die Getränke werden von Firmen aus der Region geliefert.
Der erwähnte «Dirty Harry» mit Bacon ist übrigens das beliebteste Produkt im Union Diner, wo man überzeugt ist, die besten Burger von Basel zu servieren. Damit sich tout Bâle möglichst schnell davon überzeugt, hat die Rhyschänzli-Gruppe Viviane Meyer ins Boot geholt. «Für jeden Menschen gibt es den richtigen Burger», lautet ihr Motto. Wenn es jemand wissen muss, dann die Frau, die den Burger fühlt.
Von Alan Heckel
Genusswoche Basel 2020
Unter dem Motto «Gemeinsam für das Lokale!» startet am 17. September die zweite Genusswoche Basel.
Das gesamte Programm gibts unter: genusswochebasel.ch
Die Genusswoche Basel findet im Rahmen der Schweizer Genusswoche statt. Sie fördert den Genuss und die Freude am guten Essen und lädt dazu ein, die Genussvielfalt Basels mit einem Fokus auf Regionalität, Saisonalität und Handwerk zu entdecken.