Wie fühlt sich der Übergang vom Leben in den Tod an? Wo möchte ich den letzten Atemzug tun? Was bleibt von mir, wenn es mich nicht mehr gibt? Der Tod und das Sterben waren schon immer ein grosses Thema in der bildenden Kunst, in der Musik, der Literatur und im Tanz. Zu Hause in unserem Wohnzimmer oder im Gespräch mit Familie und Freunden ignorieren wir unsere Endlichkeit lieber – in anderen Kulturen mag man mit dem Tod Hand in Hand leben, in unserer nicht.
Der Basler Totentanz wirkt dem entgegen. 1440 wurde er auf die Friedhofsmauer bei der Predigerkirche gemalt. Der Tod lädt, personifiziert als Knochenmann, zum letzten Tanz ein. Seine Aussage ist schlicht: Alle müssen sterben – diesem Tanz kann niemand entkommen. Zwar wurde das Kunstwerk 1805 zerstört, doch um den Tod weiterhin im Auge zu behalten, produziert der Verein Totentanz seit 2013 immer wieder neue, zeitgenössiche Totentänze am Originalschauplatz. Aktuell ist dies ein Schauspiel mit szenisch-musikalischem Kirchenrundgang.
Der Text dazu stammt vom Schweizer Autor Lukas Hartmann, der Motive aus dem traditionellen Totentanz modern interpretiert – schliesslich wird heute mehrheitlich auf Intensivstationen und in Krankenhäusern gestorben. Sensibel fasst Lukas Hartmann in seinem Text das Unaussprechliche in Worte und macht auch vor heiklen Fragen nicht Halt. Bearbeitet und inszeniert wurde der Text von Regisseurin Regula Imboden. Sie macht die Kirche zur Bühne, über welche sie die Besucherinnen und Besucher führt, um diese aus einer beobachtenden Perspektive mit dem Thema zu berühren.
Was: TOTENTANZ - Schauspiel und szenisch-musikalischer Kirchenrundgang
Wann: 2. November bis 24. November, acht Aufführungen zu diversen Zeiten
Wo: Predigerkirche, Totentanz 19 (Start ist jeweils vor der Kirche)
Eintritt: CHF 30.- (Vorverkauf)
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Fotos: Patrik Pauli