«Fitli hat mich bereits vorgewarnt, dass es fies werden würde», begrüsst mich Yannick Thommen im Flore. Na dann, wollen wir mal sehen ...
Mandarinen, Koriander und Misopaste, das sind die drei Zutaten, die David Büchli aus dem Dandy für Yannick ausgewählt hat.
«So fies ist das gar nicht. Aber toll – könnte eine geile Bloody Mary-Winterabwandlung werden!», reagiert der 25-jährige Bartender.
Mandarinli anstatt Tomaten? «Nein nein, ich möchte eher die Süsse vom Saft verwenden.»
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Dass im Flore auch Cocktails serviert werden, dürfte vielleicht auch dich überraschen. Schliesslich ist die charmante Weinbar insbesondere für ihre Apéro-Stunden bekannt. Samstags lässt sich hier übrigens zu Live Musik wunderbar ins Wochenende driften.
Yannick und seine Kollegen mixen neben Cocktail-Klassikern aber sehr gerne auch experimentelle Mixturen. «Aktuell träume ich grad von einem Flore-Monatscocktail. Vielleicht gibt's das bald.»
Für Gaumen und Nase
Und wie steht‘s mit der heutigen Kreation?
Yannick entscheidet sich für den Packs Wodka der Stadtbrennerei. Und den oberleckeren Tomatensaft Datterino von van Nahmen. «Ich möchte auf keinen Fall zu viel Koriander verwenden – wenn der überwiegt, ist nicht gut.» So nimmt er ein Stück mit besonders dickem Stengel – «einfacher zu muddlen», erklärt er. Dazu ein kleines bisschen herzhaftes Miso.
Bezüglich Mandarinen entscheidet sich Yannick dann doch um: «Ich rasple glaub eher die Schale drüber, damit die Nase auch noch was vom Geschmack hat.»
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«Warst du eigentlich schon bei einer Frau?», möchte Yannick wissen, «Ich schicke dich auf jeden Fall zu einer Frau.» Endlich!
Und wer darf dran glauben? «Saveria Bolliger aus dem Smuk.»
«Hesch scho probiert?», folgt die nächste Frage. Oh was, er ist schon fertig?
Ich probiere. Diese Mandarinen! So muss es in der Hütte vom Santiglaus riechen, genau so! Der Koriander verleiht dem Ganzen eine angenehme Frische.
«Cha me mache», zeigt sich auch Yannick – mit seinem typischen Denkerblick – zufrieden.
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Falls auch du Lust hast auf diese winterliche Verführung: Yannick‘s «Tangeria» gibt‘s ab sofort im Flore zu schlürfen. A la bonne tienne!
Und bis bald, Saveria – let's smash it!
Tangeria
5cl Packs Wodka
2cl frischer Limettensaft
3 Barlöffelspitzen Misopaste
4 bis 5 Dashes Bergfeuer (bewusst kein Tabasco, da extrem viel Säure)
3cm von dickem Korianderstängel
2dl Tomatensaft Datterino
Limettensaft, Wodka, Miso und Koriander gemeinsam in den Shaker geben, leicht muddlen. Mit Tomatensaft und Bergfeuer ergänzen und das Ganze im Shaker werfen – wie man das bei einer klassischen Bloody Mary macht. Auf Eis servieren und Mandarinen-Zeste drüber raffeln. Mit Koriander garnieren.
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Yannick Thommen, 25, Bartender im Flore
Bitte vervollständige den Satz: Du mixt am liebsten …
… Alles! Solange ich eine coole Idee dahinter sehe.
In welchem Moment wärst du am liebsten in deinem Shaker versunken?
Beim Bloody Mary mixen fiel mir einst der ganze Shaker auseinander. Richtig geil zum putzen ...
Welchen Drink könnte man in deinen Augen von den Karten streichen?
Hugo oder Aperol Spritz
Lieblingsbar:
Das ist bei mir sehr von Lust und Laune abhängig. Ich beschränke mich mal auf Basel: Die Irrsinn Bar ist faszinierend! Wo sonst werden Rocker in schwarzen Mänteln dazu gebracht, pinke Cocktails zu trinken?
Du als Spirituose:
Rum
Welchen Beruf hätten sich deine Eltern für dich gewünscht?
Dass ich zufrieden bin, mit dem was ich mache. Wahrscheinlich wären sie auch zufrieden, wenn dabei weniger Alk im Spiel wäre. (lacht)
Dein Rezept gegen Kater?
Michelada mit Tomatensaft
Tag oder Nacht?
Nacht
Seit wievielen Jahren arbeitest du als Barkeeper?
4
Smash it!
Drei Zutaten, ein Shaker: In der Serie «Smash it!» werden regelmässig lokale Barkeeper herausgefordert, aus zwei von drei mitgebrachten Zutaten spontan einen möglichst spannenden Drink zu kreieren. Was sonst noch ins Mixglas kommt, ist ihnen überlassen.
Mixologen sind mehr als bloss Bartender; Aperol Spritz und Gin & Tonic mittlerweile nur noch langweilige Relikte auf einer raffinierten Cocktailkarte.
Die Basler Barszene wächst stetig. Und wir haben das Glück, die kreativsten Talente in unserer Stadt zu haben. Grund genug, einen genaueren Blick in die verschiedenen Gläser zu werfen – und damit anzustossen!