Auf dem Gundeldinger Feld beleben heute rund 70 Mieter die sieben Hallen und acht Bauten der früheren Maschinenfabrik Sulzer Burckhardt AG
Wie gut kennst du dein Quartier? Tauche ein ins Gundeli und lerne das lebendige, vielfältige und innovative Quartier von Neuem kennen.

Gündülü – diesen Übernamen musste das Gundeli eine ganze Weile über sich ergehen lassen. Heute ist diese scherzhafte Bezeichnung für das ehemalige Arbeiterquartier fast gänzlich verschwunden. Autonom, selbstbewusst und charakterstark präsentiert sich das Quartier hinter dem Bahnhof SBB heute – als Stadt in der Stadt. Hier wird das Quartierleben gross geschrieben, hier befinden sich zahlreiche In-Lokale, Basler Traditionsmarken, sowie kulturelle Geheimtipps.

Im Rahmen der Serie «S'Lääbe im Quartier» – einer Zusammenarbeit von @Pro Innerstadt Basel, der IWB und Radio Basilisk – stellen wir das vielfältige Angebot des Gundelis vor. Nach dem westlichen Teil des Quartiers ist nun der östliche Teil an der Reihe.

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Eine kleine Stadt mit Dorf-Charakter

Die schachbrettartige Struktur der Strassenzüge ist charakteristisch fürs Gundeli. Nirgendwo sonst in Basel kann man so lange einem einzigen Strassenverlauf folgen. Am eindrücklichsten zeigt sich dies in der Gundeldingerstrasse – die höchste Hausnummer der Stadt Basel ist nämlich hier zu finden: an der Gundeldingerstrasse 505. Ein Abstecher hierher lohnt sich aber auch noch aus einem anderen Grund. Hier ist das @Restaurant Viertel-Kreis zuhause von Gastgeber Christoph Lehmann und dies bereits seit elf Jahren: «Am Anfang hat man mich ausgelacht und – aufgrund des Standorts – gefragt, was ich hier am Rande der Stadt im Gundeli wolle? Mittlerweile haben wir einen schönen Platz in der Basler Gastro-Landschaft eingenommen.» Absolut! Heute lacht niemand mehr – heute reserviert man lieber im Voraus, um sich einen der begehrten Tische im Restaurant zu ergattern.

«Am Anfang hat man mich ausgelacht und – aufgrund des Standorts – gefragt, was ich hier am Rande der Stadt im Gundeli wolle?» (Christoph Lehmann, Gastgeber Restaurant Viertel-Kreis)

Bleiben wir gleich bei den kulinarischen Vorzügen, die das Gundeli zu bieten hat. Seit 2010 wird hier auch die Lieblings-Stammtischbegleitung so manchen Baslers hergestellt: das «Unser Bier». 1997 gegründet, ist die Kleinbrauerei schnell zur grössten Brauerei beider Basel angewachsen, erzählt Geschäftsführer Luzius Bosshard im Interview mit Basilisk.

«Unser Bier» ist nur eines von zahlreichen Unternehmen, das sich auf dem @Gundeldinger Feld niedergelassen hat. Rund 70 Mieter beleben heute die sieben Hallen und acht Bauten der früheren Maschinenfabrik Sulzer Burckhardt AG – da kommen die verschiedensten Branchen zusammen, erzählt «Unser Bier»-Geschäftsführer Luzius Bosshard: «Zum Gundeldinger Feld gehören unter anderem das Bio Bistro, diverse Anwälte, es gibt eine Kletterhalle, ein französischer Kindergarten, auch seltene Berufe wie Steinmetz und Messerschmied sind vertreten, hinzu kommt das WERK 8. Es findet dabei ein echter Austausch statt. Man kennt sich auf dem Areal und kann auch mal ein Schwätzchen halten.» Das Gundeldinger Feld, das ist ein Areal mit Dorf-Charakter.

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Zur Vielfalt auf dem Gundeldinger Feld trägt auch Basil Erni mit seinem Kleintheater und Konzertlokal @BARAKUBA bei. «Ich versuche auch etwas weniger bekannte Künstler und Bands hierherzuholen und auftreten zu lassen», erklärt Basil Erni sein Konzept. Dieses sieht auch vor, dass man das kleine Lokal für private Zwecke mieten kann – was mit den neuen Corona-Massnahmen des Bundes und den aktuellen Versammlungseinschränkungen nicht mehr möglich ist. «Mittlerweile bin ich in meiner 7. Saison angekommen – in Anbetracht der Corona-Pandemie könnte man auch sagen, in meiner verflixten 7. Saison.»

«Mittlerweile bin ich in meiner 7. Saison angekommen – in Anbetracht der Corona-Pandemie könnte man auch sagen, in meiner verflixten 7. Saison.» (Basil Erni, Geschäftsführer BARAKUBA)

Eine Bereicherung fürs Gundeldinger Feld stellt auch der Basler Filmkomponist Niki Reiser dar. In seinem Studio entstanden schon Kompositionen für Filme wie «Jenseits der Stille», «Nirgendwo in Afrika», «Das Leben ist zu lang» oder «Heidi». Erst kürzlich wurde Niki Reiser mit dem Kulturpreis des Kantons Basel-Stadt 2020 geehrt.

Engagiert für eine Zukunft mit hoher Lebensqualität

Hinter jedem Quartier steht auch immer ein engagierter Quartierverein, der sich für eine bessere Wohn- und Lebensqualität einsetzt. Im Gundeli-Ost ist dies der Verein Wohnliches Gundeli-Ost mit Nicole Hartmann. Verschiedene Vereinsaktivitäten sowie der Gundeli-Trail sorgen für Zusammenhalt innerhalb des Quartiers. Der Gundeli-Trail ist eine Nordic Walking- und Jogging-Route durch das Gundeli und über das Bruderholz.

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Der Verein möchte aber auch beim neu geplanten Zukunftsprojekt «Dreispitz Nord» mitreden und fordert mehr Grünflächen für das neue Quartier, welches frühestens ab 2025 gebaut wird.

«Dreispitz Nord» ist nicht das einzige neue Quartier, welches im südlichen Teil unserer Stadt in den nächsten Jahren entstehen soll. Auch auf dem ehemaligen Güterbahnhof Wolf wird gebaut und zwar bereits ab 2024. Bis die ersten Bagger auffahren wird das Areal als Zwischennutzung für verschiedene Zwecke genutzt – zusammengefasst unter dem Projekt @Smart City Lab Basel. Das Lab ist eine Initiative der SBB und des Kantons Basel-Stadt und bietet rund 160’000 m2 als Testraum für Ideen, Prototypen und Services in den Bereichen Logistik, Mobilität und mehr. Auf dem Areal sind beispielsweise auch die IWB oder die @Kurierzentrale vertreten.

Bis 2024 werden hier also noch viele innovative Projekte entwickelt, kreative Ideen ausgebrütet und revolutionäre Forschung betrieben – mit dem Ziel, unsere Stadt für die Zukunft zu rüsten.

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Im Gundeli fühlen sich die Stars zuhause

Damit die Bewohner des Quartiers auch anständig, gepflegt und umwerfend gut-aussehend durch die Gegend laufen, dafür sorgt Coiffeur Daniele Faella. Er ist an der Blauensteinerstrasse zuhause und putzt dort seit rund 20 Jahren seine Kunden heraus. Während du es dir auf dem Coiffeurstuhl bequem machst und von Daniele frisch frisiert wirst, fallen dir womöglich auch die Bilder von bekannten FCB-Spielern an der Wand auf. Wer weiss, vielleicht triffst du während deinem Coiffeurtermin sogar mal dein Idol an, denn auch Ex-FCB-Spieler wie Alex Frei und Marco Streller sind bei Daniele Faella Stammkunden und gehen hier ein und aus. Der sympathische Coiffeur plaudert bei Basilisk aus dem Nähkästchen.

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Und auch ein weiterer grosser Star fühlt sich im Gundeli zuhause – und zwar Betty Bossi. Ja, die Superköchin mit ihren 1001 Rezepten tüftelt ihre Ideen im Gundeli aus. Simone Jones ist Leiterin Food Consulting bei Betty Bossi und hat dir für die goldigen Herbsttage eine süsse Back-Idee parat gemacht. Das Marroni-Kuchen-Rezept verrät sie dir hier:

Mit einer neuen Frise von Daniele Faella, einem Marroni-Kuchen von Betty Bossi im Bauch und einem Kopf voller Inspirationen bist du nun bereit, das Gundeli neu kennenzulernen. Und solltest du am Ende deiner Entdeckungstour hungrig sein, dann folge der Gundeldingerstrasse bis es nicht mehr weitergeht – denn dort empfängt dich bekanntlich Christoph Lehmann vom Restaurant Viertel-Kreis und verwöhnt dich mit einem herrlichen Herbst-Menü.

S'Lääbe im Quartier

«S'Lääbe im Quartier» bildet die Vielfalt, die Schönheit und den Erlebnischarakter der verschiedenen Basler Quartiere ab und fördert die Liebe zur eigenen Stadt. @Pro Innerstadt Basel und die IWB stellen in Zusammenarbeit mit Radio Basilisk die Quartiere Basels vor.

«S'Lääbe im Quartier» zum Nachhören gibt's auf basilisk.ch.