Es gibt Leute, die gehen in ihrer Freizeit gerne an Konzerte, sie joggen oder lesen hin und wieder ein Buch. Und dann gibt es solche, die proben in jeder freien Minute für ein Theaterstück, das sie dann jeweils in ihrer Freizeit an über 50 Abenden aufführen. «Fulltime-Hobby» wird das beim Verein Baseldytschi Bihni mit einem Augenzwinkern genannt. Seit 132 Jahren ist der Verein Heimat für angefressene Theatermenschen. Allein die Tatsache, dass die Aktiven dieses Vereins so viel Zeit vor, auf und hinter der Bühne im Lohnhof verbringen, verdient volle Zuschauerränge. Dass die aufgeführten Stücke jeweils enormes Unterhaltungspotenzial haben, macht die Baseldytschi Bihni quasi zum Pflichtprogramm für alle Städterinnen und Städter.

Das ist auch in dieser Saison nicht anders. Im neuen Stück «En eewige Gäldsääge…» geht es turbulent zu und her, denn Erich Rüegg bringt es einfach nicht übers Herz, seiner Frau zu gestehen, dass er seinen Job verloren hat. Vor zwei Jahren. Doch der kreative Erich entwickelt ein ausgeklügeltes Netz an fiktiven Hausbewohnern, die allesamt vom Sozialstaat unterstützt werden. Läuft prima für ihn – bis eine Kontrollperson des Sozialamtes vor der Tür steht, um mit den Bewohnern zu sprechen. Eine temporeiche Komödie beginnt, bei der auf der Bühne zahlreiche Türen mit überraschenden Personen dahinter eine Hauptrolle spielen. 

«En eewige Gäldsääge» (Originaltitel «Cash on Delivery») stammt vom britischen Autor Michael Cooney und wurde von der Baseldytsche Bihni auf Dialekt übersetzt. Das Stück ist bereits das 131., welches von dem Verein, der 1892 bei einer Hochzeitsfeier gegründet wurde, aufgeführt wird. Übrigens verzichtet der älteste Theaterverein Basels auf einen festen Eintrittspreis und lebt von der Unterstützung der rund 1‘100 Mitglieder und von der Kollekte – auch von deiner!