Wer hat nicht schon einmal einen Schatz versteckt? Grossvaters Golduhr, das Sparkässeli – oder das letzte Sugus aus der Packung? Einen Schatz zu finden ist weitaus seltener, kommt aber bis heute immer wieder vor: In der Ausstellung «Schatzfunde – versteckt, verschollen, entdeckt» begibt sich das Historische Museum Basel auf die Spuren der spektakulärsten Funde der Region.
Der Wirtin des ehemaligen Restaurants Löwen nahm fünf der auf dem Gelände offen herumliegenden Silbertablette mit – der Kantonsarchäologe brachte sie schliesslich ins Museum. Der gesamte Silberschatz von Kaiseraugst umfasst heute 270 Teile und wiegt rund 60 Kilogramm.
Da ist zum Beispiel der römische Silberschatz von Kaiseraugst – einer der grössten in Europa! Er wurde im Dezember 1961 zufällig von einem Bagger bei Bauarbeiten aus dem Boden gerissen. Unter Schnee und Matsch verborgen blieb er liegen und wurde Stück für Stück von Kindern, Anwohnenden und Passanten entdeckt und mitgenommen. Es bedurfte kriminologischen Spürsinns, um den Schatz Monate später in diversen Wohnungen, Kellern und sogar im Müll zusammenzusuchen. Die fast 60 Kilogramm Silber aus diesem Schatz sind nun in der Barfüsserkirche zu sehen.
Auch Falschgeld liegt in der Ausstellung. Die 170 Jahre alten Zehn- und Zwanzigräppler kamen durch eine Baggerschaufel in Läufelfingen zum Vorschein. Was das Geld im Boden zu suchen hatte, bleibt bis heute ein Rätsel. 1883 wurde bei Bauarbeiten an der französischen Grenze ein keltischer Goldschatz gefunden. Die findigen Bauarbeiter verkauften das Gold an Museen oder liessen es einschmelzen. Die Überreste des Goldschmucks liegen normalerweise im archäologischen Nationalmuseum von Paris, aktuell allerdings ebenfalls in Basel – übrigens zum ersten Mal.
Das gefälschte Münz aus Läufelfingen kommt aus den 1850er Jahren und wurde 2019 entdeckt.
Neben den eigentlichen Schätzen fokussiert sich die Ausstellung auch auf deren erstaunliche Auffindungsgeschichten. Sie handeln von archäologischen Spurensuchen, illegalen Raubgrabungen und glücklichen Zufällen, aber auch von Diebesgut, das die Polizei sichergestellt hat. Für kleine Schatzsucherinnen und Entdecker gibt es eine Kinderspur mit Rätseln, Schatzkisten und Mitmachstationen und ein Kinderatelier, in dem Familien gemeinsam Geheimnisse rund um die Schätze lüften dürfen.
Schatzfunde – versteckt, verschollen, entdeckt
Sonderausstellung im Historischen Museum Basel
Die Ausstellung ist bis am 28. Juni 2026 in der Barfüsserkirche zu sehen.
Offen jeweils von Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
Das Historische Museum Basel sammelt, bewahrt, dokumentiert und erforscht relevante Zeugnisse des kulturellen Erbes und vermittelt den Gästen die Geschichte Basels.