Basel und der Ausstellungstitel «Rausch – Extase – Rush» – das passt gut zusammen. Der erste LSD-Rausch der Geschichte fand schliesslich in Basel statt, als der Chemiker Albert Hofmann am 19. April 1943 mit seinem Fahrrad die Wirkung seiner Entdeckung gleich am eigenen Leibe austestete. Sein Original-Fahrrad und sein LSD-Trip bilden nur eine von vielen interaktiven Stationen der neuen Sonderausstellung vom Historischen Museum Basel, welche noch bis 30. Juni 2024 in der Barfüsserkirche zu sehen ist.

Faszination Rausch

Die Wanderausstellung, welche bereits im Bernischen Historischen Museum zu sehen war, ist in Zusammenarbeit mit dem Tabakpräventionsfonds, dem Bundesamt für Gesundheit und «Jugend und Medien», zahlreichen Fachpersonen sowie Jugendlichen entstanden, welche deren Themen, Anliegen und Vorlieben einbringen konnten. Die Ausstellungsthematik wird somit aus mehreren Blickwinkeln angegangen. Rausch als Gefühlszustand in Sport, in Musik und Tanz, in der Liebe aber auch in der Spiritualität. Rausch als verlockende Erfahrung beim Konsum von Alkohol, Tabak und psychoaktiven Substanzen. Und letztendlich natürlich auch Rausch als Risiko und Gefahr für die eigene Gesundheit und das eigene Umfeld.

Unverkrampft und interaktiv

Diese Mischung an unterschiedlichen Ansätzen ist auch dafür verantwortlich, dass die Ausstellung ein sehr diverses Publikum anspricht. Da wären die Jugendlichen, in denen früher oder später das Bedürfnis geweckt wird – sei es unter Einfluss von Freunden, ihrem Umfeld oder auch persönlichen Idolen aus der Unterhaltungsindustrie – gewisse Substanzen selbst mal auszuprobieren. Da wären die Eltern und Lehrpersonen, die oft nicht wissen, wie sie dieses Thema mit den eigenen Kindern – respektive ihren Schülerinnen und Schülern – unverkrampft angehen sollen. Und da wären letztendlich alle anderen interessierten Menschen unter uns, die sich über eine zeitgemässe Aufklärung und moderne Heransgehensweise an das Phänomen «Rausch» und dessen Auswirkungen freuen.

Was genau ist Rausch? Warum streben wir nach ekstatischen Gefühlen und was fasziniert uns so daran? Und was sind die Risiken und Gefahren für uns? Diese Fragen betreffen alle oben genannten Zielgruppen. In sieben verschiedenen, inszenierten Erlebnisräumen werden diese Fragen beantwortet – ohne zu verherrlichen oder zu verteufeln. Die multimedialen, interaktiven Stationen bieten geschichtliche Hintergründe, audiovisuelle Experimente und Erfahrungen, welche einem in einen künstlich simulierten Rauschzustand geraten lassen. Selbstverständlich ohne die ungewollten Nebenwirkungen. Damit gelingt dem Historischen Museum Basel ein unverkrampfter Umgang mit diesem sensiblen Thema.

Die neue Sonderausstellung «Rausch – Extase – Rush» ist noch bis im Sommer 2024 in der Barfüsserkirche zu erleben.