Dieses Wochenendprogramm widmen wir der Fasnacht. Ganz einfach weil sie es verdient hat!

FREITAG: FOOD MEETS FILM

An alle Anti-Fasnächtler: Unser «Food meets Film»-Tipp hat noch absolut gar nix mit der Fasnacht zu tun. Ausser, dass es ebenfalls musikalisch wird: In The Singing Club geht es um mehrere Ehefrauen, die auf einer Militärbasis in Grossbritannien zurückbleiben, während ihre Ehemänner in Afghanistan im Einsatz sind. Abgeschnitten von der Aussenwelt finden die Frauen einen unkonventionellen Weg, um der bedrückenden Ungewissheit und dem öden Alltag zu entfliehen – sie gründen den ersten Soldaten-Frauenchor. Der «Feel-Good-Film des Jahres» feiert grad Premiere auf myfilm.ch. Damit wir uns rundum gut fühlen, bestellen wir natürlich noch was Gutes zum Znacht. Besonders glücklich sind wir jeweils nach einem ayurvedischen Gericht von Viraj. 

SAMSTAG

Heute geht's los! Sorry an alle Anti-Fasnächtler. Aber in sieben Tagen steht das nächste normale Wochenende bereits wieder vor der Tür.

Bestimmt hast du auch schon vom diesjährigen Fasnachtsspaziergang gehört. Eine beschränkt zufriedenstellende Alternative zu de drey scheenschte Dääg, zugegeben. Dafür dauert die öffentliche Ausstellung ganze 17 Tage! Wir checken heute mal das Kleinbasler Rheinufer ab. Und starten im Wasser: Auf der Leu-Fähri goht «d Fasnacht dr Bach ab». An Land angekommen, spazieren wir Richtung Mittlere Brücke, lassen uns vom «Räpplimeer am Rhybord», dem «Räpplidanz» und «Achtung, vorwärts … Goool!» überraschen, bevor wir rechts ins Schafgässlein abbiegen und uns von den «Fasnachtsliechter in dr Kinschtlergass» bezaubern lassen. Nun aber eine kleine Stärkung, bitte sehr! Bei der Herz Bar gibt’s nicht nur Glühmoscht, sondern auch die – in unseren Augen – besten Cocktails to go. Nach dem «Kopflatärnlizauber» am Claraplatz geht’s über die Mittlere Brücke, am «Zeedelueli oder Zeedelwaggis? D’Goschdüümzeedlete!» und dem «Larven-Totempfahl» vorbei.

Wer mag, zieht noch weiter Richtung Nadelberg und Umgebung. Dort warten nämlich noch ganz viele Fasnachtsposten auf. Wir wollen jetzt aber heim. Denn wir haben bei der Safran Zunft was Feines zum Schnabulieren bestellt. Was Fasnächtligges, versteht sich! E ganzi Gugge voll sogar! Was drin ist? E Ladärnli vom Freddy Prack, e Zeedel vo der Christine Wirz v. Planta und e Menü vom Chef de Cuisine: Hausgemachte Mehlsuppe, Hackbraten, Cognacrahmsauce mit Pilzen, Spätzle, Gemüse und Läckerlimousse. E Waggis und e Wurforange sinn nadyyrlig inbegriffe. Und wer will, bestellt alternativ (oder dazu!) eine Käse- oder Zwiebelwähe.

Fehlt nur noch das passende Unterhaltungsprogramm. Wir entscheiden uns heute für Bängg on Demänd: Die «drei Antikeerper» aus der Vorfasnachtsveranstaltung «Källerstraich» im Basler Marionetten Theater dichten einen von dir inspirierten Schnitzelbank. Für läppische 150 Fränkli (rhylax! Wetten, dass du diesen Batzen an der normalen Fasnacht durchaus unbewusster ausgegeben hättest?!) darfst du ihnen zwei Stichworte liefern, worauf sie dir dann ein Versli brünzeln. Und wo kannst du dir das Ganze ansehen? Auf dem eigens dafür ins Leben gerufenen «Antikeerper-Kanal» auf YouTube. Stay safe & healthy!

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SONNTAG

Am Sonntag nehmen wir’s gemütlich, bevor wir wieder auf die Gasse gehen.

Zum Brunch gibt's heute hausgemachte Faschtewaije. Weil wir's lieben. Und weil wir bisher in Basel noch keine Weizen- und Kuhmilch-losen finden konnten (du schon?). Was du dafür brauchst: 500 g Dinkelmehl, 2 TL Salz, ½ Würfel zerbröckelte Hefe, 175 g Margarine, 2 dl Reismilch und etwas Kümmel. Der Teig ist easy: Mehl, Salz und Hefe in einer Schüssel mischen. Margarine und Reismilch dazugeben und die ganze Masse zu einem weichen, glatten Teig kneten. Zugedeckt bei Raumtemperatur während circa einer Stunde aufgehen lassen.

Nun folgt der tricky Part: das Formen. Probier’s mal, indem du den Teig in zehn Portionen teilst und circa einen Zentimeter dick oval auswallst. Nun schneidest du vier, ungefähr fünf Zentimeter lange, Schlitze in jede Form. Lege die Teigstücke danach auf zwei Backpapiere, ziehe die Schlitze sorgfältig auseinander, damit die Öffnungen breiter werden (sorry für die Wortwahl, aber es ist Fasnacht!). Die zukünftigen Fastenwähen nochmals etwa 15 Minuten aufgehen lassen und sie anschliessend mit etwas Reismilch bestreichen und mit Kümmel bestreuen. Ofen auf 230 Grad vorheizen und pro Blech ungefähr 12 Minuten in der Mitte des Ofens backen lassen. Die Leckereien auf einem Gitter auskühlen lassen und im grossen Stil geniessen!

So, nun aber nomol uff d’Gass! Heute wollen wir herausfinden, was in den Baslern Schaufenstern während der Nicht-Fasnacht alles passiert. Der Galerist Gregor Muntwiler, der Filmer und Fotograf Nicolas Joray und der Kunst- und Laternenmaler Pascal Joray haben nämlich ein Kunstprojekt namens Statt Fasnacht ins Leben gerufen, das rund um den Rümelinsplatz alle guten Geister hinter der Fasnacht eehrt und würdigt. Verschiedene Ladenbesitzer und Anwohner*innen stellen den Kunstschaffenden ihre (Schau-)Fenster als Plattform zur Verfügung. Das Resultat: Die zu dieser Zeit sonst so belebten Altstadtgässlein kommen auch in diesem Jahr farbig, lebendig und stimmungsvoll daher.

Ausserdem nicht verpassen solltest du das Projekt im Gerbergässlein. Das Gässli Film Festival drückt seine Verbindung zur Fasnacht mit einer Videoprojektion auf eine Hauswand aus. 

Bleibt nur noch ein Pfyfferli zum Abschluss (bevor’s morgen «richtig» losgeht): Seit gestern gibt's den Pfyfferli-Film kostenlos auf dem YouTube-Kanal vom Theater Fauteuil zu geniessen.

E Scheene, nit! Und nimm no ain!

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